Sehhilfenverordnung verstehen: Werte erklärt vom Optiker

Die Sehhilfenverordnung, oft auch als Brillenverordnung bezeichnet, ist ein von einem Augenarzt oder Optiker ausgestelltes Dokument, das die notwendigen Korrekturwerte für Ihre Sehhilfe angibt. Es enthält Informationen wie die Dioptrienwerte für Kurz- oder Weitsichtigkeit, Zylinder und Achse bei Astigmatismus, sowie ggf. Zusatzwerte für eine Lese- oder Gleitsichtbrille.

Die Verordnung kann auch Hinweise zu Material, Beschichtungen oder speziellen Linsentypen enthalten. Es ist wichtig, diese Werte korrekt zu verstehen und mit einem qualifizierten Optiker zu besprechen, um die bestmögliche Sehhilfe zu erhalten. Die Sehhilfenverordnung ist somit der erste Schritt zu einer optimal angepassten Brille oder Kontaktlinsen und sollte immer aktuell gehalten werden.

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Das Wichtigste in Kürze zum Sehhilfenverordnung verstehen

  • Die Sehhilfenverordnung ist ein ärztliches Rezept für eine Sehhilfe, welches nur bei einem Augenoptiker eingelöst werden kann. 
  • In der Sehhilfenverordnung findet man den Dioptrienwert sowie andere Informationen zum Glas und zur Fassung.
  • Die Sehhilfenverordnung ist für die Erstattung durch die Techniker Krankenkasse notwendig.

Inhalt einer Sehhilfenverordnung

Nur mit einer entsprechenden Sehhilfenverordnung erhält man beim Optiker eine optische Sehhilfe wie Brillengläser oder Kontaktlinsen. Die Sehhilfenverordnung wird nach einer gründlichen Kontrolluntersuchung vom behandelten Augenarzt ausgestellt. In der Regel enthält die Sehhilfenverordnung alle wichtigen Daten zum Patienten und den Werten. Darunter unter anderem: 

  • persönliche Daten des Patienten
  • die Diagnose (Fehlsichtigkeit, etc.)
  • Sphäre-, Zylinder-, Achsen-, Prismen-, und Additionswerte 
  • Angaben zur Pupillendistanz
  • die Art der Fassung (Randlos, Vollrand, Halbrand)

Auch weitere Besonderheiten der Sehhilfe werden auf der Verordnung aufgelistet. Anhand dieser Angaben kann ein Optiker dann eine passende Brille anfertigen oder eben Kontaktlinsen aushändigen. 

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Abkürzungen der Sehhilfenverordnung verstehen

Beim Lesen einer Sehhilfenverordnung wird man mit einer Vielzahl von Abkürzungen konfrontiert. Diese sind für Laien nur schwer verständlich, da die Kürzel auch nicht immer selbsterklärend sind. Dennoch ist es auch für Patienten selbst oft aufschlussreich zu wissen, welche Angaben auf dem Rezept aufgelistet sind: 

  • SPH: Die Abkürzung SPH steht für sphärisch. Dies bezieht sich auf den Brechwert der Brillengläser. Ein positives SPH bedeutet, dass der Patient weitsichtig ist. Ein negativer Wert wiederum lässt auch Kurzsichtigkeit schließen.
  • ZYL oder CYL: CYL steht für zylindrisch und misst den Astigmatismus von Brillengläsern. Sprich einer Unregelmäßigkeit der Hornhaut, die zu einer verzerrten Sicht führt. Positive CYL-Werte zeigen, dass die Linse eine zylindrische Form hat. Dies lässt sich durch Gläser für Kurzsichtigkeit korrigieren. Negative CYL-Werte können durch eine Sehhilfe für Weitsichtigkeit ausgeglichen werden. 
  • A, AX oder ACH: Hierbei geht es um die Achse. Die Achse gibt die exakte Ausrichtung des Zylinders an. Sie wird in Grad gemessen und zeigt, in welcher Richtung das astigmatische Problem vorliegt. 
  • ADD: ADD steht für Addition und gibt an, wie viel zusätzliche Verstärkung die Brillengläser im Nahbereich benötigen. 
  • PR oder PRIS: Der Wert PRIS gibt an, ob eine Winkelfehlsichtigkeit beim Patienten vorliegt.
  • PD: Die PD, oder Pupillendistanz misst, wie weit die Pupillen voneinander entfernt sind. Die Messung der PD ist wichtig, um sicherzustellen, dass der Mittelpunkt des Brillenglases direkt vor den Pupillen positioniert wird, um eine klare und angenehme Sicht zu gewährleisten.

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Sehhilfenverordnung – was zahlt die Kasse?

Eine Sehhilfenverordnung ist nicht nur für passgenaue Anfertigung der Sehhilfe beim Optiker wichtig. Auch bei der Kostenübernahme spielt sie eine wichtige Rolle. Ohne entsprechende Verordnung werden nämlich auch keinerlei Kosten von der Krankenkasse übernommen. Liegt das Rezept jedoch vor, werden bei den meisten Krankenkassen die Kosten für die Sehhilfen bis zu einem gewissen Prozentsatz gedeckt.

Wie hoch der Betrag aber tatsächlich ist, ist von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden. Grundsätzlich gilt: gesetzliche Krankenkassen wie Knappschaft übernehmen in der Regel weniger als private Krankenkassen. Je nach Art der Sehhilfe werden hier zwischen 16 und 200 Euro pro Glas zugesteuert. 

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Sehhilfenverordnung – Gültigkeit

Eine Sehhilfenverordnung ist wie jedes andere Rezept vom Augenarzt bis zu 28 Tage nach Ausstellung gültig. In diesem Zeitraum muss das Rezept bei einem Optiker eingelöst werden. Ist dies nicht der Fall, verliert es seine Gültigkeit und muss neu ausgestellt werden. Bei Personen, die auf eine Sehhilfe angewiesen sind, empfiehlt es sich außerdem, die Werte mindestens einmal pro Jahr überprüfen zu lassen. Verändern sich die Angaben, wird eine neue Sehhilfenverordnung ausgestellt und die Sehhilfe oder die Kontaktlinsen werden angepasst beziehungsweise ausgetauscht. 

Fazit zum Sehhilfenverordnung verstehen

Die Sehhilfenverordnung ist in erster Linie für Optiker und die Krankenkasse wichtig. Doch auch als Patient lassen sich aus der Verordnung wissenswerte Angaben beziehen. Daher ist es nützlich, die Sehhilfenverordnung zu verstehen. 

FAQ zur Sehhilfenverordnung

Was steht in einer Sehhilfenverordnung?

In der Sehhilfenverordnung findet man alle wichtigen Daten rund um den Patienten und die Dioptrienwerte. 

Wofür stehen die Abkürzungen in einer Sehhilfenverordnung?

In der Sehhilfenverordnung gibt es verschiedene Abkürzungen, welche sich auf die Korrekturwerte beziehen. 

Wie lange ist die Verordnung gültig?

Nach Ausstellung des Rezepts muss die Sehhilfenverordnung innerhalb von 28 Tagen eingelöst werden. 

Wo bekommt man die Sehhilfenverordnung?

Nur Augenärzte dürfen eine Sehhilfenverordnung ausstellen. Eingelöst werden kann sie wiederum bei Optikern. 

Was zahlt die Krankenkasse?

Die Kostenübernahme der Krankenkasse variiert. Gesetzliche Kassen übernehmen zwischen 16 und 200 Euro.