Gleitsichtbrille: Funktion, Qualität & faire Preise

Gleitsichtbrillen bündeln mehrere Sehlösungen in nur einem Brillenglas. Kurz- und Weitsichtigkeit können stufenlos korrigiert werden. Damit ist die Gleitsichtbrille ein wahres Multitalent, welches Sie durch den Alltag begleiten kann. Folgender Ratgeber macht mit dieser innovativen Sehhilfe vertraut und beantwortet Ihnen wichtige Fragen.

Was ist eine Gleitsichtbrille?

Eine Gleitsichtbrille ermöglicht Ihnen das stufenlose Sehen in allen Bereichen. Dafür bedarf es nicht nur eines Glases in einer bestimmten Sehstärke, sondern es müssen unterschiedliche Sehbereiche abgedeckt werden. Gleitsichtbrillen sind daher in verschiedene Sehbereiche aufgeteilt. Darauf gehen wir später noch genauer ein.

Gleitsichtbrillen folgen neuesten Technologien und lösen Bifokalgläser ab, welche bis vor wenigen Jahren eingesetzt wurden, um die Alterssichtigkeit zu korrigieren. Sie erinnern sich mit Sicherheit noch an Brillen, die im Nahbereich ein deutlich sichtbares „Fensterchen“ offenlegten. Dies verhinderte fließende Übergänge und führte nicht selten dazu, dass hüpfende Bilder beim Treppensteigen für den Brillenträger zur Stolperfalle wurden.

Wie funktioniert eine Gleitsichtbrille

Eine Gleitsichtbrille besitzt die Aufgabe, eine zuverlässige Korrektur mehrerer Sehschwächen vorzunehmen. Wenn Sie Gegenstände in der Ferne nicht gut erkennen können, gleichzeitig aber auch Probleme beim Lesen und dem Erkennen von Gegenständen im Nahbereich besitzen, werden Sie eine Fernbrille und eine Lesebrille im Wechsel tragen müssen.

Eine Gleitsichtbrille kann den Brillenwechsel überflüssig machen und fließende Übergänge zwischen den einzelnen Sehkorrekturen schaffen. Dies gelingt durch den speziellen Aufbau von Gleitsichtgläsern.

Der untere Bereich ist dem Erkennen im Nahbereich vorbehalten. Denn Lesen, PC-Arbeit oder Handarbeiten entfallen auf das untere Blickfeld. Wenn Sie dagegen aus dem Fenster schauen oder Straßenschilder erkennen wollen, wird der obere Bereich des Brillenglases beansprucht.

Darauf sind Gleitsichtgläser optimiert. Damit das Bild nicht zu hüpfen beginnt, wenn Sie den Kopf heben oder senken, ist ein Übergangsbereich vorhanden, welcher den stufenlosen Übergang ermöglicht und dafür sorgt, dass diese Sehhilfe den Namen Gleitsichtbrille verdient.

Was sind die Sehbereiche von Gleitsichtbrillen?

Ein Gleitsichtglas ist in drei verschiedene Sehbereiche aufgeteilt:

  • Fernbereich
  • Zwischenbereich (Progressionszone)
    Nahbereich

Fernbereich der Gleitsichtbrille

Der Fernbereich dient der deutlichen Abbildung von entfernt liegenden Gegenständen. Ein entsprechender Schliff macht dies möglich. Abhängig davon, ob Sie unter Weit- oder Kurzsichtigkeit leiden, wird in diesem Sichtfeld eine Korrektur durch positive oder negative Dioptrienwerte vorgenommen. Der Fernbereich nimmt die größte Fläche des Gleitsichtglases ein.

Progressionszonen bei Gleitsichtgläsern

Durch den Zwischenbereich wird der fließende Übergang zwischen Fern- und Nahbereich ermöglicht. Das scharfe Sehen in mittlerer Entfernung, wenn Sie den Blick gesenkt halten, kann hier abgedeckt werden. Die Fläche ist vergleichsweise klein und dient lediglich als Verbindungskanal von Fern- und Nahbereich.

Nahbereich

Nahe gelegene Objekte werden in diesem Bereich scharf abgebildet. Dadurch können Sie bequem lesen, wenn Sie den Blick senken und der zusätzliche Gebrauch einer Lesebrille wird überflüssig. Damit das scharfe Sehen in diesem Bereich möglich wird, ist eine Erhöhung der Brechungswirkung des Gleitsichtglases notwendig. Dies wird durch die Addition eines zusätzlichen Dioptrienwertes auf den vorhandenen Wert erreicht.

Bei näherer Betrachtung finden sich auf einem Gleitsichtglas im seitlichen Bereich Zonen mit einer leichten Unschärfe. Diese können bei der Herstellung von Gleitsichtgläsern nicht komplett vermieden werden. Sie werden, nachdem Sie sich an das Tragen einer Gleitsichtbrille gewöhnt haben, von diesen minimalen Differenzen nichts mehr wahrnehmen.

Ist eine Gleitsichtbrille sinnvoll?

Es kann jeden treffen und beginnt um das 40. Lebensjahr. Leiden Sie unter einer Presbyopie, wird es Ihnen zunehmen schwerer fallen, Ihre Augen auf die verschiedenen Entfernungswinkel einzustellen.

Mit zunehmendem Alter bekommen wir nicht nur Falten, auch die Augenmuskulatur erschlafft. Schafft es der Muskel nicht mehr, die Linse weit genug zu krümmen, wird die scharfe Sicht auf kurze Distanzen erschwert. Plötzlich erscheint die eigentlich kürzeste möglich Entfernung zunehmen weiter entfernt.

Mit zunehmendem Alter nehmen Sie diese Entfernung unterschiedlich wahr:

  • Alter: 20 Jahre = Entfernung zehn Zentimeter
  • Alter: 45 Jahre = Entfernung 50 Zentimeter
    Alter: 80 Jahre = Entfernung 1,5 Meter

Gleitsichtbrillen werden allen Alterssichtigen empfohlen, die häufig die Sehbereiche wechseln und sich vom ständigen Brillenwechsel distanzieren wollen. Auch wenn Sie noch nie eine Brille getragen haben, sich aber die Alterssichtigkeit langsam bemerkbar macht, ist eine Gleitsichtbrille für Sie durchaus ratsam.

Vor- und Nachteile einer Gleitsichtbrille

Vorteile:

unterschiedliche Sehbereiche integriert
Fernbrille und Lesebrille werden überflüssig
Sehbereich kann individuell angepasst werden
optisch keine Übergänge sichtbar (im Gegensatz zu Bifokallinsen)
Fehlsichtigkeit und Hornhautverkrümmung lassen sich gleichzeitig korrigieren
fließender Übergang zwischen den Bereichen bietet Seh-Komfort
keine Einschränkungen in der Wahl der Sehstärke (bis zu +/- 10 Dioptrien)

Nachteile:

Eingewöhnungszeit notwendig
Sehverhalten sollte angepasst werden
Preis höher als bei Einstärkengläsern

Wer sollte auf eine Gleitsichtbrille verzichten?

Oftmals verlangt die Gewöhnung an eine Gleitsichtbrille etwas Geduld. Es kann einige Tage dauern, bis sich Ihr Gehirn an die neuen Seh-Informationen angepasst hat. Schwindel oder Unwohlsein verschwinden in der Regel.

Umfragen haben ergeben, dass die meisten Gleitsichtbrillen-Träger nach spätestens einer Woche mit der ungewohnten Sehhilfe gut zurechtkommen. Werfen Sie daher nicht die Flinte vorschnell ins Korn und glauben, Gleitsichtbrillen nicht zu vertragen.

Erst wenn es nach mehreren Monaten noch zu Problemen kommt, kann von einer Gleitsichtbrillenunverträglichkeit ausgegangen werden. Vermutlich sind Sie davon betroffen, wenn Sie auch noch nach sechs Monaten unter Kopfschmerzen, Schwindel oder einem verspannten Nacken leiden, wenn Sie eine Gleitsichtbrille tragen.

Als mögliche Alternativen bei einer Gleitsichtbrillenunverträglichkeit bieten sich an:

  • intraokulare Multifokallinsen (IOLs)
  • Bifokalgläser (verblendet)
  • Ortho-K Multifokallinsen
  • Augenlasern (LASIK)
  • Clip-On Brille (verschiedene Brillen-Werte)
    Ortho-K Multifokallinsen
    Augenlasern (LASIK)

Können Sie sich in den ersten Wochen nicht an die Brille gewöhnen, sollte der Optiker eine erneute Überprüfung vornehmen. Meist kann durch eine neue Ausrichtung das Problem behoben werden.

Generell auf eine Gleitsichtbrille verzichten sollten folgende Berufsgruppen:

technische Zeichner, Konstrukteure (verzerrtes Sehen in den Seitenbereichen möglich)
Schneider, Näherinnen (gerade Linien verlangen nach einer zusätzlichen Einstärkenbrille)
Piloten (ungenügende Sehschärfe im oberen Teil des Gleitsichtbrillenglases)

Hersteller von Gleitsichtgläsern in Deutschland

Werden die Träger einer Gleitsichtbrille gefragt, wer die dazugehörigen Gläser hergestellt hat, sind diese vermutlich überfragt. Dennoch sollte der Fokus auf den Hersteller der Brillengläser gelenkt werden. Haben Sie sich für einen hochwertigen und nicht billigen Rahmen entschieden, möchten Sie diesen vermutlich auch nach dem notwendigen Brillen-Wechsel weiter verwenden und benötigen eine neue Verglasung.

Zu den führenden Herstellern von Gleitsichtbrillengläsern in Deutschland zählen:

  • Zeiss
  • Rodenstock
  • Visall
  • Essilor
  • Hoya Lens
  • Optovision
  • Frametec

Der Name Zeiss ist untrennbar mit Optikgeräten der Spitzenklasse verbunden. Der Marktführer aus Jena hat durch seine Präzisionsarbeit längst Weltruhm erlangt. Neben Brillengläsern werden auch Kamera-Linsen produziert.

Ein Hersteller mit Tradition kommt auch aus München. Seit 1877 fertigt die Firma Rodenstock optisches Gerät und feilt an der stetigen Verbesserung von Brillengläsern. Bei Gleitsichtbrillengläsern ist der hervorragende Schliff beispielgebend. Brillengläser dieser Marke können Ihnen die Eingewöhnungszeit an Ihre neue Gleitsichtbrille erleichtern.

Was kostet eine Gleitsichtbrille?

Der Preis einer Gleitsichtbrille kann stark variieren. Dies ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Hersteller
  • stationärer oder Online-Kauf
  • Art der Brillengläser
  • Art und Beschaffenheit der Fassung

Der Preis für eine Gleitsichtbrille bewegt sich zwischen 200 und 1.500 Euro. Die Krankenkassen kommen für Gleitsichtbrillen in der Regel nicht auf.

Kosten für die Brillengläser

Sie haben die Wahl aus verschiedenen Qualitäten. Angeboten werden Standard-, Komfort- und Premiumgläser, sowie individuelle Anfertigungen. Für genormte Standard-Gläser zahlen Sie etwa 100 Euro. Bei diesen Modellen müssen häufig Abstriche in der Wertigkeit gemacht werden. Die Progressionszone ist oft derart grob gearbeitet, dass die Übergänge nicht fließend erscheinen und Sie in den Randbereichen nur unscharf sehen können.

Eine bessere Wahl sind Komfort-Gleitsichtbrillengläser, die individuell angepasst werden. Diese Modelle kosten circa 300 Euro. Für einen Aufpreis von weiteren 200 Euro erhalten Sie Premium-Gläser mit einer optimal herausgearbeiteten Progressionszone und ein bestmögliches Sichtfeld.

Kosten für das Brillengestell

Bei der Wahl des Brillengestells wird vorrangig Ihr persönlicher Geschmack eine Rolle spielen. In Form und Farbe ist die Auswahl beinahe unbegrenzt. Dennoch sollten Sie auch die perfekte Passform anpeilen, damit Sie lange Freude an Ihrer neuen Gleitsichtbrille haben.

Sitzt das Gestell falsch, wackelt hinter den Ohren oder hinterlässt Druckspuren im Nasenrücken, kann dies Tragekomfort wie Sehleistung in Mitleidenschaft ziehen. Lassen Sie sich daher die Gleitsichtbrille durch einen Optiker individuell anpassen.

Bei den meisten Optikern besteht die Option, Kassengestelle zu wählen. Diese Modelle sind ohne Aufpreis erhältlich, lassen aber häufig hinsichtlich Anspruch und Individualität zu wünschen übrig.

Marken-Brillengestelle lassen Ihnen eine beinahe uneingeschränkte Auswahl hinsichtlich Form, Farbe und Preis. Während die günstigsten Markengestelle um 200 Euro kosten, liegen die Preise für Gestelle der Luxusmarken schnell bei mehr als 1.000 Euro.

Kosten für den Service

Nicht gespart werden sollte an Beratung und Anpassung der neuen Gleitsichtbrille. Damit die Bereiche für die Nah- und Fernsicht optimal verlaufen, muss die Brille perfekt sitzen. Pupillenabstand, Vorneigung der Augen und Durchblickhöhe müssen ausgerichtet werden.

Wurden die Gläser lediglich auf Sehstärke und Pupillenabstand ausgerichtet, gelten diese nicht als verkehrstauglich und können Ihre Sehkraft weiter schädigen, anstatt zur Augengesundheit beitragen.

Eine fachkundige wie individuelle Beratung ist unerlässlich, hat aber auch ihren Preis. Dieser liegt im Schnitt bei bis zu 15 Prozent des kompletten Gleitsichtbrillen-Preises.

Unter Berücksichtigung aller genannten Parameter zahlen Sie für eine neue Gleitsichtbrille etwa 700 bis 800 Euro.

Gleitsichtbrille online kaufen – lohnt sich das?

Gleitsichtbrillen online zu kaufen, kann sich durchaus als praktisch, bequem und preiswert erweisen. Nachteile zum stationären Kauf müssen Ihnen nicht entstehen, vorausgesetzt, Sie prüfen die Angebote und ziehen objektive Kundenmeinungen und Bewertungen zurate.

Ein gutes Beispiel hierfür sind Angebot und Service bei Brillen.de. Nachfolgend werden wir noch näher auf den Anbieter eingehen.

In den letzten Jahren haben besonders Neuverglasungen von Brillen an Beliebtheit gewonnen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass Sie sich in Ihr vorhandenes Gestell neue Gläser einsetzen lassen.

Damit muss die Brille nicht mehr angepasst werden und auch die Eingewöhnung an die Gleitsichtbrille entfällt. Noch dazu werden Umwelt und Geldbeutel entlastet. Es wird weniger Plastik verbraucht und die Kosten für ein neues Brillengestell können Sie sich ebenfalls sparen.

Gleitsicht-Sonnenbrille – worauf gilt es zu achten?

Gleitsicht-Sonnenbrillen lassen Sie gut durch den Sommer kommen, ohne ständig die Brillen wechseln zu müssen. Eine aufwendige Suche nach der passenden Sonnenbrille gehört ebenfalls der Vergangenheit an.

Zur Anwendung kommen getönte Gleitsichtgläser, welche für optimale Sehkraft sorgen und gleichzeitig einen bestmöglichen Schutz gegen UV-Strahlen bieten. Gleitsicht-Sonnenbrillen bedürfen meist einer gewissen Eingewöhnungszeit.

Dabei kann es hilfreich sein, nicht nur die Augen zu bewegen, sondern den Kopf dabei mitzunehmen. Damit können Sie sich das Treppensteigen erleichtern oder beim Autofahren besser zurechtkommen.

Wenn Sie mit einer Gleitsicht-Sonnenbrille lesen möchten, bewegen Sie dagegen nur die Augen. Der Bereich für das nahe Sehen befindet sich, wie bereits erwähnt, immer am unteren Rand Ihrer Gleitsichtbrille.

Die Tönung der Gleitsicht-Sonnenbrille wird in der Regel nicht zum Problem. Die Augen gewöhnen sich sehr schnell daran und auch wenn Sie häufiger auf Brillen mit dunklen Gläsern ausweichen, werden die Augen ihre Fähigkeit behalten, sich vor einer zu hohen Sonneneinstrahlung zu bewahren.

Gleitsichtkontaktlinsen – eine Alternative zur Gleitsichtbrille?

Sie können aus unterschiedlichen Gründen eine Gleitsichtbrille nicht als optimale Lösung für sich und Ihre Bedürfnisse empfinden? In diesem Fall liegt der Gedanke an Kontaktlinsen nahe.

Die Entwicklung von Kontaktlinsen ist in den letzten Jahren stetig ausgereift und kann den verschiedensten Augenerkrankungen und Sehbenachteiligungen gerecht werden. Beim Tragen von Kontaktlinsen gehen die Meinungen auseinander.

Die Aussage, Kontaktlinsen seien schädlich für die Augen, ist jedoch längst nicht mehr zeitgemäß, kann aber bedingt zutreffen, wenn Sie sich Kontaktlinsen nicht richtig anpassen lassen oder minderwertige Produkte aus dem Internet oder der Drogerie um die Ecke verwenden.

Multifokale Kontaktlinsen und ihre Merkmale

Als Alternative zur Gleitsichtbrille müssen Sie auf Mehrstärkenlinsen zurückgreifen. Diese decken ebenfalls mehrere Sehbereiche ab, gleichen die Alterssichtigkeit aus und lassen sich alternativ zur Gleitsichtbrille verwenden.

In eine multifokale Kontaktlinse werden mehrere Dioptrienwerte eingearbeitet. Damit können bestehende Fehlsichtigkeiten wie auch die altersbedingte Presbyopie gleichzeitig korrigiert werden.

Das stufenlose Sehen kann durch die große Zahl an Brennpunkten auf der Linse erreicht werden. In der Regel sind die unterschiedlichen Dioptrie-Bereiche direkt vor der Pupille angeordnet. Dadurch schauen Sie gleichzeitig durch die Nah- wie auch die Fernzone. Dabei haben Sie folglich immer ein scharfes wie auch ein unscharfes Bild vor Augen. Das Gehirn lenkt die Konzentration auf die scharfen Umrisse und das unscharfe Bild wird ausgeklammert.

Vor- und Nachteile von Gleitsichtkontaktlinsen

Vorteile:

  • keine Sehhilfe sichtbar
  • kein Verrutschen
  • kein Beschlagen
  • stufenloses Sehen aller Bereiche
  • Rundumsicht nicht eingeschränkt
  • kann unter Helmen und Schutzbrillen getragen werden
  • kann mit Sonnenbrillen ohne Sehstärke kombiniert werden

Nachteile:

  • Eingewöhnungszeit notwendig
  • höhere Preise als Kontaktlinsen mit einer Sehstärke

Gleitsichtbrille vs. Arbeitsplatzbrille – was macht mehr Sinn?

Die Gleitsichtbrille wird als allgemeine Sehhilfe verstanden. Bei der Arbeitsplatzbrille handelt es sich um ein spezielles Modell, welches auch als Computer- oder Bildschirmarbeitsplatzbrille bezeichnet wird.

Die Arbeitsplatzbrille empfiehlt sich, wenn Sie über einen längeren Zeitraum am Monitor arbeiten. Während die herkömmliche Sehhilfe auf eine Entfernung von etwa 30 Zentimeter optimiert wurde, beträgt die Entfernung bei Arbeitsplatzbrillen etwa einen halben Meter. Damit können Sie Ihre Augen entlasten und entspannt auch über längere Zeit der PC-Arbeit nachgehen.

Tragen Sie eine Gleitsichtbrille und bemerken bei der täglichen Arbeit die nachfolgend genannten Symptome, sollte über eine Arbeitsplatzbrille als Alternative nachgedacht werden.

  • verschwommenes Sichtfeld
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • tränende Augen
  • trockene Augen
  • gerötete Augen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Verspannungen im Nackenbereich

Diese Beschwerden tragen dazu bei, dass Sie bei der Arbeit schneller ermüden und sich weniger konzentrieren können. Damit können Qualität und Arbeitsleistung wesentlich von der passenden Sehhilfe abhängig gemacht werden.

Eingewöhnungszeit bei Gleitsichtgläsern – Ratgeber

Bevor Sie sich an eine Gleitsichtbrille gewöhnt haben und die genannten Vorteile genießen können, werden Sie vermutlich etwas Geduld mitbringen müssen. Ihre Augen müssen sich an die verschiedenen Sehbereiche, aus denen Gleitsichtgläser aufgebaut sind, gewöhnen.

Welche Symptome können in der Anfangszeit auftreten?

Gleitsichtgläser sind spezifisch wie technisch ausgefeilt. Für die Augen ist das Tragen von Gleitsichtbrillen eine ungewohnte Erfahrung.

Anfänglich kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

Kopfschmerzen
Schwindel
Sehstörungen
Schwierigkeiten beim Treppensteigen (Achtung: Unfallgefahr)

Diese Symptome sollten nach etwa zehn Tagen verschwunden sein. Bis dahin sollten sich die Augen an die neue Sichtweise angepasst haben.

Vier Tipps für die Eingewöhnungszeit

Setzen Sie die Gleitsichtbrille nicht ab, wenn die genannten Beschwerden auftreten. Nur wenn Sie die Brille durchgängig tragen, kann sich das Gehirn darauf einstellen.

Obacht beim Treppensteigen! Schauen Sie immer durch den mittleren Bereich der Brille. Dann können Sie alles gut erkennen und vermeiden gefährliche Stürze.

Bewegen Sie nicht nur die Augen, sondern nehmen den Kopf in die jeweilige Blickrichtung mit. So lässt sich unscharfes Sehen vermeiden.

Nur wenn Sie sich während der Eingewöhnungsphase in Geduld üben, bewahren Sie den Durchblick.

Durch diese Maßnahmen lassen sich Anpassungsschwierigkeiten weitgehend vermeiden

Brille auf Rezept
Zentrierung der Linsen
passenden Rahmen auswählen

Brille auf Rezept garantiert Qualität und Sicherheit

Eine Sehüberprüfung ist eine wichtige Voraussetzung für die Wahl der passenden Gleitsichtbrille. Ihre Augen werden vermessen und die Werte anschließend in ein Formular übertragen. In der Sehhilfenverordnung sind alle Werte enthalten. Dies dient dem Optiker als Basis, um die entsprechenden Brillengläser zu bestellen.

Zentrierung der Linsen verlangt nach Präzision

Die Zentrierung der Linsen verlangt die besondere Aufmerksamkeit der Optiker. Bereits kleinste Abweichungen können zu den genannten Beschwerden beim Tragen der Sehhilfe führen. Um den exakten Augenabstand zu bestimmen, steht den Optikern modernste Technik zur Verfügung. Bei Gleitsichtgläsern kommt der Einschleifhöhe besondere Bedeutung zu. Damit ist die Entfernung zwischen dem unteren Ende der Fassung bis zur Mitte gemeint.

Der passende Rahmen bringt Ihre Brille in Form

Der persönliche Geschmack und die individuelle Gesichtsform sind ausschlaggebend für den passenden Rahmen. Holen Sie sich dabei Rat vom Optiker. Der Rahmen sollte vorab angepasst werden, um sicherzugehen, dass die Gleitsichtgläser später richtig positioniert sind.

Kommen Sie mit Ihrer neuen Brille nicht zurecht, sollte der Weg zurück zum Optiker führen. Kleinste Fehler können zu Sehstörungen führen. Der Optiker wird feststellen, ob es zu einem Messfehler bei der Sehüberprüfung gekommen ist oder der Schliff des Gleitsichtglases nicht richtig gesetzt wurde. Ist dies nachweislich der Fall, bekommen Sie die Brille ersetzt.

Gleitsichtbrille mit Blaulichtfilter

Besitzen die Gleitsichtgläser einen Blaulichtfilter, sind sie speziell beschichtet und schützen die Augen vor schädlichen Blau-Anteilen im Licht. Genauer geht es hier um den sogenannten Ultrablau-Bereich, der mit Wellenlängen zwischen 400 und 500 nm definiert wird.

Dabei handelt es sich um noch sichtbares Licht, welches jedoch eine hochenergetische Strahlung aufweist und sich in unmittelbarer Nähe des ultravioletten Wellenlängenbereichs befindet.

Was passiert ohne Blaulichtfilter?

Wird kein Blaulichtfilter verwendet, können bei der Arbeit am PC und bei der Benutzung von Mobiltelefonen und anderen digitalen Geräten folgende Symptome auftreten:

  • brennende Augen
  • trockene Augen
  • tränende Augen
  • übermüdete Augen
  • Kopfschmerzen
  • Insomnia (Schlafstörungen)

In vielen modernen Geräten sind LEDs verbaut. Das Licht einer LED-Lampe besitzt einen hohen Blauanteil, auch wenn Sie dies optisch nicht erkennen. Nach der Einführung von LED-Lampen wurde ein drastischer Anstieg von Augenerkrankungen beobachtet. Beispielsweise nahm die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sprunghaft zu. Tierversuche haben bestätigt, dass blaues Licht zum Absterben der Sehzellen in der Netzhaut führt und damit den Augen nachhaltigen Schaden zufügt.

Merkmale von Blaulichtfiltern

Blaulichtfilterbrillen können 380 bis 480 nm blaues Licht filtern. Der Blaulichtfilter ist an einer gelblichen Tönung des Brillenglases zu erkennen. Die Tönung umfasst lediglich maximal sieben Prozent und wird Ihnen auf den ersten Blick nicht auffallen.
Gleitsichtbrillengläser mit Blaulichtfilter begleiten Sie zuverlässig durch den Alltag. Sie können damit problemlos Autofahren, Sport treiben oder zum Einkaufen fahren.

Auf Wunsch können Sie sich diese speziellen Brillengläser auch ohne Sehstärke anfertigen lassen. Blaulichtfilter können auch in Sonnenbrillen, Sportbrillen oder Arbeitsbrillen eingesetzt werden.

Wie oft benötigt man eine neue Gleitsichtbrille?

Hier lässt sich keine eindeutige Antwort geben. Wer Modetrends folgen möchte, wird vermutlich auch seine Brillen relativ häufig wechseln. Zur Notwendigkeit wird der Wechsel der Gleitsichtbrillengläser, wenn es zu Änderungen der Sehstärke kommt.

Bevor Sie eine Gleitsichtbrille erhalten, wird ein Sehtest durchgeführt. Die dort ermittelten Werte sind jedoch nicht festgeschrieben. Sie können sich laufend ändern. Nimmt das Sehvermögen weiter ab, kann die Brille nichts mehr ausrichten und muss ersetzt werden.

Die Sehstärke nimmt schleichend ab und Sie werden es vermutlich nicht sofort merken. Veränderungen im Bereich von 0,25 Dioptrien werden von einigen Brillenträgern selbst nicht wahrgenommen. Eine neue Brille wird in jedem Fall notwendig, wenn sich die Sehstärke um 0,5 und mehr Dioptrien verschlechtert hat.

Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, kann niemand sagen. Es gibt Brillenträger, die zehn Jahre und mehr keinen Ersatz benötigen. Bei wieder anderen Personen macht sich der Austausch der Gleitsichtgläser bereits nach einem Jahr notwendig. Gewissheit, ob Sie eine neue Brille benötigen, kann nur ein Sehtest liefern.

Sehtest bei Gleitsichtbrille – Worauf gilt es zu achten?

Der Anfertigung von Gleitsichtgläsern geht ein Sehtest voraus. Es ist unerlässlich, die Augen zu untersuchen. Ein Sehtest dient der Überprüfung der Sehschärfe Ihrer Augen. Diese ist gegeben, wenn Sie zwei Punkte, die sich nahe beieinander befinden, als getrennte Objekte erkennen.

Wer normal scharf sieht, besitzt folglich eine Sehschärfe von 100 Prozent oder einen Visus von 1.0. Es gilt eine Unterscheidung zwischen Nah- und Fernvisus zu treffen:

  • Fernvisus = Sehschärfe bei Entfernungen ab einem Meter
  • Nahvisus = Sehschärfe bei Entfernungen von circa 30 Zentimetern

Wenn Sie einen Sehtest durchführen lassen, ist es wichtig, bestehende Augenerkrankungen nicht zu verschweigen. Ist dies der Fall sollten Sie sich bei der Erstverordnung mit einer Gleitsichtbrille an einen Augenarzt wenden.

Wie wird ein Sehtest durchgeführt?

Ein Sehtest besteht aus verschiedenen Schritten:

objektive Augenglasbestimmung
subjektive Augenglasbestimmung
Bestimmung des Gleitsichtglases

Vormessung

Die Vormessung wird am Autorefraktometer durchgeführt. Sie blicken in ein Gerät, welches Ihnen den Blick auf eine Straße, an deren Ende sich ein Objekt, häufig ein Fesselballon befindet zeigt. Sie schauen mit jedem Auge abwechselnd in das Gerät.

Subjektive Augenglasbestimmung

Diese unerlässliche zweite Messung wird von einigen Fragen des Optikers begleitet. Dieser wird sich zum Beispiel nach Ihrem letzten Augenarztbesuch erkundigen oder die Einnahme von Medikamenten abklären. Dies hat den einfachen Grund, das bestimmte Arzneimittel gegen Bluthochdruck oder Diabetes zu Schwankungen der Sehstärke führen können und das Ergebnis damit verfälschen.

Um die Augen vollständig überprüfen zu können, gehört auch die Bestimmung der Nahwerte. Diese werden durch das Tragen einer Messbrille und dem Vorlesen einer Textprobe ermittelt.

Bestimmung des Gleitsichtglases

Wenn alle Werte ermittelt wurden, wird der Optiker diese mit Ihnen besprechen. Die ermittelte Sehleistung und die nötigen Glasstärken bilden die Grundlage der Gleitsichtbrillengläser, die Ihnen der Optiker nach erfolgreicher Messung empfehlen wird.

Gleitsichtbrille Brillenpass erklärt – was bedeuten die Werte?

Mit der neuen Sehhilfe bekommen Sie einen Brillenpass ausgehändigt. Dieser kleine Ausweis im Scheckkartenformat beinhaltet alle notwendigen Informationen über Ihre Brille. Das „G“ steht dabei stellvertretend für die Gleitsichtbrille.

Damit Sie Ihren Brillenpass „lesen“ können, sollten Sie Kenntnis über die Bedeutung der einzelnen Werte erlangen:

Korrektionswerte im Brillenpass im Überblick

Diese Werte werden benötigt, um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Im Einzelnen geht es dabei um folgende Angaben:

  • SPH (Sphäre)

Dieser Wert gibt die Kurz- oder Weitsichtigkeit, gemessen in Dioptrien an. Die Dioptrie fungiert dabei als Parameter für die Fehlsichtigkeit der Augen. Steht ein „-„ vor dem Wert, sind Sie kurzsichtig. Bei einem Plus-Wert liegt Weitsichtigkeit vor.

  • ZYL (Zylinder)

Dieser Wert ist nur von Belang, wenn Sie an einer Hornhautverkrümmung leiden. Der Zylinderwert steht für den Ausgleich der Unebenheit des Auges. Ähnlich der Dioptrien-Messung wird der Zylinder-Wert in 0,25 Schritten festgelegt und kann mit einem Plus- oder Minuszeichen versehen sein.

  • ACH (Achse)

Auch dieser Wert wird nur enthalten sein, wenn eine Hornhautverkrümmung vorliegt. Der Achsenwert gibt die Richtung des Zylinders im Gleitsichtglas vor. Geläufig sind Werte zwischen 0 und 180 Grad. Für beide Augen können verschiedene Achsen- und Zylinderwerte angegeben werden.

  • PD (Pupillendistanz)

Die Pupillendistanz gibt den Abstand zwischen Mitte der Pupille und der Nasenmitte an. Dieser Wert ist in Millimetern angegeben und bestimmt die Sehschärfe entscheidend mit. Eine genaue Messung ist notwendig, damit sich die Brille korrekt anpassen lässt.

  • ADD (Additionswert)

Diesen Wert finden Sie nur in Brillenpässen für Gleitsicht- oder Lesebrillen. Angegeben wird die Differenz zwischen dem Nah- und dem Fernwert.