ᐅ Brillenverordnung: Welchen Sinn hat sie? [2024]

Was ist eine Brillenverordnung?

Früher wurde diese Verordnung durchaus häufiger ausgestellt, als heute. Ab und an ist sie zwar noch immer vonnöten, aber weniger. Das heißt jedoch nicht, dass es weniger Menschen mit Fehlsichtigkeit gibt, als früher. An dieser Zahl hat sich kaum etwas geändert. Nur die Wichtigkeit der Verordnung ist gesunken.

Diese Verordnung wird nur von einem Augenarzt ausgestellt. Sie kommt dann zur Sprache, wenn eine Fehlsichtigkeit diagnostiziert wurde. Dem vorangegangen ist natürlich eine Augenuntersuchung. Ohne diese, kann auch die Verordnung nicht ausgeschrieben werden. Sie wird dann ausgestellt, wenn folgend Erkrankungen vorliegen:

  • Kurzsichtigkeit
  • Weitsichtigkeit
  • Schielwinkel

Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine kleine Auswahl.

Besser bekannt ist dieses Schriftstück aus als Rezept, wie Sie es vielleicht schon von Medikamenten kennen. Nur das in diesem Fall eine Brille verschrieben wird.

Für was braucht man eine Brillenverordnung?

Heute nimmt sie keinen so großen Stellenwert mehr ein, wie noch vor ein paar Jahren. Das liegt daran, dass sie nur noch dann gebraucht wird, wenn die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Das ist nicht mehr so oft der Fall, aber dennoch ist es möglich. Sie können dann mit einer Übernahme der Kosten rechnen und brauchen eine Verordnung, wenn einer der folgenden Punkte vorliegt:

  • Kurz- oder Weitsichtigkeit mit über 6,25 Dioptrien
  • Hornhautverkrümmung ab 4,25 Dioptrien
  • Sehkraft liegt nur noch bei 30 %

Bei Kindern überfolgt die Übernahme der Brille durch die Krankenkasse. Da hier die Fehlsichtigkeit durch den Augenarzt festgestellt werden muss, bekommen Sie in diesem Fall auch ein Rezept für Ihr Kind. Der Sehtest nur beim Optiker würde hier keinen Sinn machen. Davon ist dringend abzuraten, auch wenn es Zeit sparen würde. Das weiß aber auch der Optiker.

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Brillenverordnung verstehen – wie liest man sie?

Wenn Sie das erste Mal ein Rezept für eine Brille in der Hand halten, werden Sie im wahrsten Sinne des Wortes Augen machen. Es stehen viele Werte auf diesem kleinen Zettel und die meisten davon werden Sie noch nie gelesen haben.

Zwar wissen Optiker und Augenarzt durchaus, was sie lesen bzw. geschrieben haben, aber es kann sich lohnen, die einen oder anderen Werte zu kennen.

Die Werte im Überblick

Was für Sie selbst wichtig erscheint und was nicht, entscheiden Sie am besten allein. Die folgenden Werte geben Ihnen in jedem Fall einen guten Überblick über Ihre Sehkraft.

  • F für Fernbrille und Kurzsichtigkeit
  • N für Nahbrille und Weitsichtigkeit
  • R für das rechte Auge
  • L für das linke Auge
  • Sphäre ist der Grad der Wölbung der gewählten Brille (Dioptrien)
  • ZYL ist der Zylinder (steht im Zusammenhang mit Astigmatismus und Hornhautverkrümmung)
  • Achse beschreibt, in welche Richtung die Verkrümmung vorliegt
  • Prism heißt auch Prima und zeigt die Winkelfehlsichtigkeit
  • B ist die Basis (horizontal oder vertikal)
  • Scheitelabstand ist die Entfernung des Prismas an

Diese Werte finden Sie immer auf der Verordnung.

Was manchmal fehlt

Es gibt aber auch durchaus zwei Werte, die Sie nicht immer lesen werden. Dann sind sie für die Brille nicht relevant, oder wurden anderweitig vermerkt. Es hat also nichts damit zu tun, dass sie vergessen wurden. Stehen sie nicht auf der Verordnung, müssen Sie sich darum auch nicht kümmern. Im Zweifel können Sie natürlich gerne beim Augenarzt oder Optiker Ihres Vertrauens nachfragen.

  • Add steht für die Addition, die nur für Gleitsichtbrillen eine Rolle spielt
  • PD ist die Pupillendistanz, die den Augenabstand bestimmt

Brillenverordnung Gültigkeit

Die Gültigkeit einer solchen Verordnung kann sich von Land zu Land unterscheiden. In Deutschland gibt es allerdings eine recht klare Regel, die auch unumstößlich ist.  Es handelt sich hierbei um ein Rezept und somit gilt das Gleiche, wie auch für Medikamente und andere verschreibungspflichte Mittel.

Wird das Rezept nicht innerhalb von 28 Tagen eingelöst, verfällt es und kann nicht mehr genutzt werden. Grundlage dafür ist die Hilfsmittelrichtlinie der Krankenkassen.

Das heißt natürlich nicht, dass der Anspruch auf die Brille im Allgemeinen verfällt. Sollte es, aus welchen Gründen auch immer zu diesem Verfall kommen, kann der Augenarzt eine neue Verordnung ausstellen, die dann genauso eingelöst werden kann.

Fazit

Eine Brillenverordnung wird heute nicht mehr so oft ausgestellt. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Wer lieber auf die Werte des Augenarztes vertraut, kann aber nur in den beschriebenen Fällen mit einem Rezept rechnen. Liegen die Bedingungen nicht vor, bleibt nur der Optiker.

Es hat aber auch den positiven Effekt, dass Sie nicht erst einen Termin beim Augenarzt ausmachen müssen, was wiederum mit langen Wartezeiten verbunden wäre.

Sie können jeden Tag zum Optiker gehen, ihre Werte messen und sich eine Brille anfertigen lassen. Online ist das natürlich auch möglich. Finden Sie für sich den richtigen Weg, mit oder ohne Brillenverordnung. Das wird Ihnen sicherlich gelingen.