Das wichtigste, das jeder betroffene selbst sicherstellen kann, ist die Hygiene im Bereich der Augen. Besonders während der Infektionszeit kommt es darauf an, nicht noch mehr Bakterien und Keim hinzukommen zu lassen. Entsprechend sollten beispielsweise in einem Mehrpersonen-Haushalt keine Handtücher gemeinsam genutzt werden.
Demzufolge ist es gewiss auch erstrebenswert, für diese Zeit auf Dinge wie Zigarettenkonsum, Make-Up sowie auch Kontaktlinsen gänzlich zu verzichten. Ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme ist der Wechsel der Bettdecken- und Kopfkissenbezüge. Gewissenhaftes Händewaschen, wenn es angebracht ist, beugt außerdem dem negativen Einfluss von unbewussten Griffen ans Auge vor.
Wie lange bleibt es bestehen?
Wie bereits beschrieben, ist ein Gerstenkorn zwar eine sehr unangenehme aber meist nur kurzzeitige Sache. Wer auf die nötige Hygiene achtet, dem Auge Ruhe gönnt und vielleicht sogar den ein oder andere Haushaltstipp zur Behandlung umsetzt, ist die Symptome nach spätestens einer Woche los. Natürlicherweise bricht die Schwellung schon nach etwa fünf Tagen auf, wonach sich diese auch schnell zurückbildet.
Was kann ein Gerstenkorn verschlimmern?
Vor allem die Schmerzen und der erhöhte Tränenfluss verleiten dazu, mit der Hand im Auge herumzuwischen oder an der Schwellung zu drücken. Solche Manipulationen heizen die Entzündung nicht nur an, sondern befördern möglicherweise auch weitere Keime und schädliche Partikel ins Auge.
Zigarettenrauch, Zugluft und Fahrtwind sowie grelles Licht reizen das Auge außerdem und erschweren eine Selbstheilung. Nicht zuletzt kann eine allgemeine weitere Schwächung (etwa durch eine zusätzliche Erkrankung) des Immunsystems dazu führen, dass die Infektion sich eher ausbreitet als abheilt.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Grundsätzlich kann es freilich nie schaden, den Arzt aufzusuchen. Insbesondere gilt das, wenn vielleicht zum ersten mal ein Gerstenkorn auftritt und man sich über den Umgang damit nicht sicher ist. Davon abgesehen sind über Tage hinweg zunehmende Schmerzen ein Anlass.
In jedem Fall ratsam ist der Arztbesuch dann, wenn die Entzündung nach einer Woche noch immer stark ausgeprägt ist oder sich bereits weitere Schwellungen ergeben haben. Gleiches gilt, wenn die Infektion sogar auf das andere Auge übergegangen ist.
Sollte man das Gerstenkorn am Auge ausdrücken?
Das manuelle Öffnen der Schwellung durch eine Inzision ist in der Regel die letzte Maßnahme, falls das Gerstenkorn nicht allein ausheilt. Das natürliche Aufbrechen und Ausfließen des Sekrets ist hingegen die wünschenswerte Prozedur und zeigt, die Wirksamkeit des körpereigenen Immunsystems.
Wer hingegen versucht, die Schwellung auf- beziehungsweise auszudrücken, riskiert einerseits, dass neue Bakterien in die dann offene Wunde gelangen und andererseits, dass die noch nicht besiegte Infektion sich ausbreitet.
Wie schlimm ist ein Gerstenkorn bei Kindern und Babys?
Bei Kindern und vor allem Babys spielt freilich vor allem der auftretende Schmerz eine Rolle. Für sie kann ein Gerstenkorn damit subjektiv schlimmer sein. Im Grunde jedoch bleibt die Symptomatik gleich wie auch bei Erwachsenen.
Erwähnenswert ist allerdings, dass Kinder zumeist weniger Disziplin im Hinblick auf die Augenhygiene und Manipulation des Entzündungsbereichs besitzen. Sie neigen eher mal dazu, Hand anzulegen, während sie vielleicht gerade draußen am Spielen sind. Schmutzige Hände tun da ihr übriges. Insofern ist es nicht unüblich wenn ein Gerstenkorn bei Kindern tendenziell länger zum Ausheilen bleibt.
Ist ein Gerstenkorn ansteckend?
Da es sich um eine bakterielle Infektion durch äußere Einflüsse handelt, ist diese in der Tat auch ansteckend. Allerdings bedarf es dafür einen Transport der Bakterien vom Entzündungsherd aus. Bei einer Person kann dies beispielsweise passieren, indem zuerst in das entzündete Auge und später in das gesunde Auge gefasst wird. Auch die Nutzung von Handtüchern oder ähnlichem im Gesicht kann ein Faktor sein.
All dies kommt jedoch eher selten vor. Noch seltener ist eine Ansteckung von Mensch zu Mensch. Eine Übertragung ist allenfalls durch eine Verkettung wie „A mit Infektion fasst sich ins Auge – A und B schütteln sich die Hände – B fast sich ins Auge“ denkbar. Insgesamt steht und fällt die Ansteckungswahrscheinlichkeit mit dem gegenwärtigen Ausmaß der Entzündung. Das größte Risiko besteht also in den ersten Tagen.