Farbenblind erklärt – Wie sieht man?

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Zusammenfassung

Von einer Farbblindheit ist meist die Rede, wenn bestimmte Farbtöne wie Rot oder Grün nur noch schwach wahrgenommen werden können. Es gibt verschiedene Arten der Farbenblindheit und so kann es in einigen Fällen sogar vorkommen, dass Farben gar nicht mehr wahrgenommen werden. In der Regel sieht der Farbenblind rot/grün oder blau dann als grau und kann es nicht unterscheiden.

Das sollte man unbedingt über Farbenblindheit wissen:

  • Unter Farbenblindheit wird meist Farbsehschwäche (Rot-Grün-Schwäche) verstanden, welche bei rund 5 % der Bevölkerung vorliegt und bei Männern deutlich häufiger als bei Frauen vorkommt.
  • Es gibt unterschiedliche Arten der Farbenblindheit: Rot-Grün-Schwäche, partielle Farbenblindheit oder totale Farbenblindheit.
  • Bei einer Rot-Grün-Schwäche können die Farben Rot und Grün nur noch stark abgeschwächt wahrgenommen werden.
  • Es gibt spezielle Brillen, welche bei einer Rot-Grün-Schwäche helfen können und somit einen speziellen Filter für diese Art der Farbenblindheit aufweisen.

Was ist Farbenblind?

  • Partielle Farbenblindheit
  • Totale Farbenblindheit

Wird von einer Farbenblindheit gesprochen, so wird darunter meist eine Störung der Farbrezeptoren in der Netzhaut vor. Es sind dann zwar alle Farbrezeptoren regulär vorhanden, allerdings funktionieren nicht alle Bereiche von diesen, sodass die Sehzäpfen für das Grünsehen meist eine Störung aufweisen. Häufig weisen auch die Sehzäpfen für das Rotsehen eine Störung auf. Dadurch kommt es zu der typischen Rot-Grün-Schwäche, welche die häufigste Art der Farbenblindheit darstellt: Die Farben Rot und Grün können dadurch nicht mehr zu 100 % unterschieden werden.

Partielle Farbenblindheit

Zudem gibt es die partielle Farbenblindheit, bei welcher ein Bereich der Sinneszellen nicht vorhanden – beziehungsweise nicht funktionsfähig ist. Dadurch ist die Farbsehschwäche deutlich stärker ausgeprägt und Farben können kaum noch wahrgenommen werden. Ein roter Farbton wird dadurch zum Beispiel als schwarz wahrgenommen.

Totale Farbenblindheit

Darüber hinaus gibt es noch die totale Farbenblindheit, bei welcher Farben überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden können. Die Augen von Menschen, welche an einer totalen Farbenblindheit leiden, sind darüber hinaus meist sehr lichtempfindlich. Verantwortlich ist für eine totale Farbenblindheit meist ein genetischer Defekt, welcher somit schon angeboren ist.

Farbenblind Test

Der einfachste und am häufigsten verwendete Test zum Erkennen einer Farbenblindheit ist der Ishihara-Test. Dieser Test, welcher vor über 100 Jahren in Japan entwickelt wurde, zielt speziell auf das Erkennen einer Rot-Grün-Schwäche sowie einer Blau-Gelb-Schwäche ab und bedient sich einer simplen aber effektiven Methodik:

Hier werden kleine Farbtafeln eingesetzt, um eine Rot-Grün-Schwäche oder Blau-Gelb-Schwäche zu erkennen. Die Farbtafeln weisen rote, grüne, gelbe, blaue und graue Farbtöne auf und befinden sich in einem großen Bild. Einzelne Farbtafeln bilden hier wiederum eine Zahl, welche sich mit gesunden Augen sofort erkennen lässt. Liegt eine Farbenblindheit vor, so kann die jeweilige Zahl wiederum nicht erkannt werden. Der Ishihara-Test kann grundsätzlich ab dem 3. Lebensjahr eingesetzt werden. Der Grad der Farbenblindheit ist mit diesem jedoch nicht bestimmbar.

Soll der genaue Grad der Farbenblindheit bestimmt werden, so wird dazu meist ein ERG eingesetzt, bei welchem die Funktion der Stäbchen-Rezeptoren und der Zapfen-Rezeptoren im Auge genau analysiert werden können. Auch eine Blutanalyse wird meist eingesetzt, um den Grad der Farbenblindheit beurteilen zu können.

Farbenblind Brille – Wer sollte diese testen?

Seit einigen Jahren werden nun Brillen angeboten, welche eine Behebung der Sehschwäche versprechen. Diese speziellen Farbenblind Brillen sind jedoch auf eine Rot-Grün-Schwäche ausgelegt und helfen nicht bei einer Blau-Gelb-Schwäche. Dadurch sind diese aber tatsächlich für die meisten Menschen geeignet, welche an einer Farbenblindheit leiden. Helfen beim Erkennen von den Farbtönen Rot und Grün können die Brillen tatsächlich und bedienen sich dazu eines speziellen Funktionsprinzips:

Die Gläser von den Farbenblind Brillen bestehen aus mehr als 100 dünnen Schichten, welche jeweils eine bestimmte Wellenlänge des Lichtes reflektieren können. Dadurch wird die Wahrnehmung der Farben Rot und Grün korrigiert, sodass diese nicht mehr als gleich wahrgenommen werden.

Grundsätzlich können die Augen mit einer solchen Brille nicht geheilt werden. Allerdings verspricht eine Farbenblind Brille eine deutliche Besserung der Farbwahrnehmung. Abhängig ist diese jedoch auch von jedem individuellen Menschen, denn jede Farbenblindheit kann sich leicht in ihrer Ausprägung unterscheiden. In jedem Fall versprechen Farbenblind Brillen aber ein effektives Training zur Verbesserung der Farbwahrnehmung.

Farbenblind: Wie sieht man?

Wer farbenblind ist, erkennt in den meisten Fällen keinen Unterschied mehr zwischen den Farben Grün und Rot. Rund 80 % aller Farbenblinden besitzen nämlich eine Rot-Grün-Schwäche. 20 % aller Farbblinden weisen wiederum eine Blau-Gelb-Schwäche auf, sodass diese Farben hier nicht mehr voneinander unterschieden werden können.

Farbenblinde Menschen müssen vor allem eine deutliche Einschränkung bei den Farbabstufungen machen: So können Normalsichtige rund 1 Millionen Farbabstufungen erkennen. Bei Farbenblinden beläuft sich diese Zahl wiederum auf lediglich 10.000. Dies ist eine eindeutige Einschränkung, welche je nach Art und Ausprägung der Farbenblindheit im Alltag sogar zu einer Gefährdung führen kann.

Rot Grün Schwäche als häufigste Farbenblindheit

Die Rot-Grün-Schwächte stellt mit 80 % die häufigste Art der Farbenblindheit dar. Diese Art der Farbenblindheit ist in allen Fällen genetisch bedingt und kann nicht geheilt werden. Da alle Menschen, welche an einer Rot-Grün-Schwäche leiden, schon mit dieser geboren wurden, ist es für diese aber ganz normal, die Welt mit leichten Einschränkungen wahrzunehmen. Die Welt erscheint für Menschen mit einer Rot-Grün-Schwäche grundsätzlich weniger farbenreich als für Normalsichtige. Bemerkt wird dies aber erst, wenn zum ersten Mal eine Farbenblind Brille getragen wird, welche die Farbenblindheit korrigieren kann. Neben der Rot-Grün-Schwäche kommt auch eine Blau-Gelb-Schwäche nicht selten vor.

Welche Tiere sind farbenblind?

Zu den uns bekannten farbenblinden Tieren zählen unter anderem Katzen, Kaninchen, Mäuse und Ratten. Bei diesen sind nur etwas 3 bis 5 % der Zapfen auf der Netzhaut farbempfindlich. Daher nehmen diese Tiere ihre Umwelt hauptsächlich in grauen, blauen und gelben Farbtönen wahr. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Augen von diesen Tieren eher auf das nachaktive Leben programmiert sind.

Hunde farbenblind

Auch Hunde sind farbenblind, was auf die Farbrezeptoren auf der Netzhaut von den beliebten Haustieren zurückzuführen ist. Somit haben Hunde eine geschwächte Fähigkeit, Rot und Grün wahrzunehmen. Hunde können dadurch hauptsächlich nur zwischen blau und gelb unterscheiden, weshalb diese sich eher an der Helligkeit von Objekten orientieren.