▷ Brillenversicherung Test: Die besten Anbieter [2024]

Weit über die Hälfte aller Deutschen im Erwachsenenalter tragen notwendigerweise eine Brille. Die Sehhilfe ist für die meisten längst zum Alltagsgegenstand geworden und auch bei Kindern und Jugendlichen kommt sie im Zuge der Kurzsicht-Korrektur immer häufiger zum Einsatz. Derweil kosten Brillen mitunter viel Geld. Standard-Modelle teils wenige hundert und Gleitsichtbrillen um die tausend Euro.

Bei solchen Zahlen liegt es auf der Hand, dass sich viele Verbraucher mit einer Brillenversicherung auseinandersetzen. Was aber bringt diese genau und welche Optionen gibt es da überhaupt? Sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen lohnt sich. Denn im Fall der Fälle können einige Kosten gespart werden, während gesetzliche Krankenkassen hier längst nur noch in wenigen Fällen einen Ausgleich leisten.

Was ist eine Brillenversicherung genau?

Wenn von einer Brillenversicherung die Rede ist, ist damit in der Regel eine privat genommene Versicherung gemeint, welche einen finanziellen Zuschuss bei der Anschaffung einer Brille leistet. Der eigentlich korrekte Wortlaut dafür ist Brillenzusatzversicherung. Somit handelt es sich hier auch um ein ähnliches Versicherungsmodell wie bei einer Zahnzusatzversicherung. In beiden Fällen gleich ist nämlich auch gewissermaßen der medizinisch relevante Aspekt.

  • Die Brillenversicherung beziehungsweise Brillenzusatzversicherung ist eine private Versicherung unabhängig von der gesetzlichen Krankenversicherung.
  • Die Versicherungsleistung betrifft vorrangig Zuzahlung bei der Anschaffung einer Brille, kann aber auch weitere medizinisch relevante Punkte abdecken.
  • Je nach eigenen Ansprüchen lassen sich unterschiedlich hohe Versicherungsbeiträge realisieren, die die möglichen Zuschüsse direkt beeinflussen.
  • Viele Augenoptiker bieten auch hauseigene Versicherungsmodelle an oder arbeiten mit größeren Anbietern zusammen.

Eine besondere Art ist wiederum die Variante, bei der die Brille an sich versichert wird. Dabei geht es um Schadensfälle, Diebstahl oder Verlust und nicht um den Kostenausgleich bei der Anschaffung. Auch deswegen müsste genau genommen zwischen den Begriffen Brillenversicherung und Brillenzusatzversicherung unterschieden werden. Allerdings hat sich inzwischen „Brillenversicherung“ als allgemeingültiger Überbegriff für beide Modelle etabliert.

Ein Beispiel: Brillenversicherung Testsieger 2022 - das bietet Barmenia

Eine sehr gutes Beispiel für eine private Brillenzusatzversicherung ist die „Mehr Sehen“ Versicherung von Barmenia. Barmenia ist eine unabhängige Versicherungsgruppe für alle Sparten. Mit „Mehr Sehen“ ermöglicht sie eine private Vorsorge für die Anschaffung einer Brille, wobei einige weitere Leistungen inklusive sind:

  • Der Zuschuss für die Brillenkosten beträgt 300 Euro, unabhängig vom ausgewählten Modell.
  • Dieser Zuschuss kann einmal alle zwei Jahre gewährt werden, während monatlich 11,50 Euro an Beitragskosten bestehen.
  • Die Kosten für augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen werden zu 100% übernommen.
  • Ab dem dritten Versicherungsjahr gibt es einmalig 1.000 Euro Zuschuss zu einer LASIK-OP.
  • Bei einer unfallbedingten Erblindung gibt es eine Soforthilfe von 10.000 Euro.

Betrachtet man bei alledem, dass sich die monatlichen Kosten von 11,50 auf einen Jahresbeitrag von 138 Euro summieren, erscheint der Tarif von Barmenia als sehr lohnenswert. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Mindestvertragslaufzeit von nur einem Jahr besteht. Ab dem 13. Monate kann täglich gekündigt werden. Derweil werden die genannten Leistung jedoch sofort ab Vertragsabschluss geboten, ohne dass eine Wartezeit anfällt.

Das gilt es zur Brillenversicherung zu wissen

Das beschriebene Modell von Barmenia „Mehr Sehen“ ist nun ein recht einfaches aber eindrucksvolles Beispiel für gewiss vielfach lohnende Versicherungsleistung. Gleichwohl gibt es im weitreichenden Angebot der vielen Versicherer noch viele weitere und teils auch komplexe Tarife. Das Kleingedruckte muss also, wie so oft, genau gelesen werden.

Wissenswert ist dahingehend etwa, dass zum Beispiel auch Auslandsversicherungen oder besondere Tarifoptionen wie etwa die Übernahme von Krankentransportkosten möglich sind. Ohne Frage, können solche Punkte im spezifischen Fall jeweils ein großes Ersparnis bieten. Auf der anderen Seite erhöhen sich dadurch nicht selten die monatlichen Beiträge entscheidend und nicht jeder legt eben auf eine geltende Brillenversicherung im Ausland wert.

Prüfen Sie also stets genau im Voraus die Details und damit, ob und wie sinnvoll die ausgewählte Versicherung für Sie ist. Immerhin bestehen in nahezu allen Fällen Mindestlaufzeiten von wenigstens einem Jahr, häufig aber auch zwei oder gar drei. Dies alles gilt natürlich sowohl für die private Brillenzusatzversicherung sowie auch für die Versicherung Ihrer Brille selbst.

Für wen also ist eine Brillenversicherung sinnvoll?

In Anbetracht dessen, dass der größte Teil der Menschen in Deutschland bereits auf eine Brille angewiesen ist und spätestens im Alter fast jeder eine Brille braucht, ist eine Versicherung gewiss für jedermann sinnvoll. Letztlich kommt es dabei nur auf den Zeitpunkt an. Sobald sich also etwa Weit- oder Kurzsichtigkeit bemerkbar macht, ist die Überlegung angebracht.

Im Prinzip kann dabei eine Checkliste wie diese bemüht werden:

  • Sind Sie im Alltag bereits auf eine Sehhilfe angewiesen?
  • Tragen Sie noch keine Brille aber macht sich Kurz- oder Weitsichtigkeit bemerkbar?
  • Arbeiten Sie viel im Büro am Computer oder im Handwerk, sodass Sie dabei Ihre Augen viel anstrengen?
  • Treiben Sie Sport und nutzen dafür eine Sportbrille mit Sehstärke?
  • Ziehen Sie eine Augenoperation zur Verbesserung der Sehkraft in Erwägung?

Wenn eine dieser Fragen mit Ja beantwortet ist, spricht bereits vieles für eine Brillenzusatzversicherung beziehungsweise auch eine Versicherung der vorhandenen Brille. Die Versicherung kann sozusagen wie ein Sparkonto betrachtet werden, auf das monatlich eingezahlt wird, und das regelmäßig ausschließlich für die Brille mit Sehstärke genutzt wird.

Die Zusatzversicherung übrigens ist auch dann sinnvoll, wenn Sie bereits eine Brille besitzen. Zwar können Sie diese gegebenenfalls über Jahre hinweg nutzen. Jedoch ist einerseits eine Ersatzbrille nie verkehrt und andererseits gelangen Sie so günstiger an ein neues Modell, wenn das alte ausgedient hat. Zumal Experten meinen, dass insbesondere Kunststoffgläser spätestens nach fünf Jahren nicht mehr die volle ursprüngliche Leistung bieten und ersetzt werden sollten.

Wann lohnt sich eine Brillenversicherung nicht?

Gleichwohl gibt es natürlich auch Personen, für die sich eine Brillenversicherung (noch) nicht lohnt. Zu nennen sind dabei etwa Kinder, bei denen die gesetzliche Krankenversicherung noch einen Zuschuss leistet. Gleiches gilt für Menschen mit sehr hohen Dioptrie-Zahlen (dazu später mehr).

Auch wenn Sie noch den Umständen entsprechend gut sehen und eine Brille allenfalls zum lesen benötigen. Dann greifen Sie wahrscheinlich eher auf sehr günstige Modelle zurück, für die sich eine Versicherung nicht rechnet. Beachten Sie aber, dass Sie nicht aus Kostengründen auf die volle Sehkraft verzichten sollten. Zum einen sollten Sie Ihre Augen ohnehin so gut es geht schonen und zum anderen ist beispielsweise im Straßenverkehr klare Sicht oberstes Gebot für Ihre Sicherheit.

Was sollte eine Brillenversicherung kosten?

Die Kostenfrage ist natürlich eine ganz entscheidende und für die Auswahl der jeweiligen Brillenversicherung (egal ob Krankenzusatz- oder Sachversicherung) ausschlaggebend. Glücklicherweise ist es so, dass es viele verschiedene Tarife gibt, die die mögliche Preisspanne breit ausfallen lassen.

  • Günstige Versicherungen kosten etwa 5 Euro pro Monat und leisten einen entsprechend geringen Zuschuss zur Anschaffung oder bei Ersatz- und Reparaturmaßnahmen.
  • Mittelpreise Versicherungen gibt es für 10 bis 15 Euro im Monat und sind die gängige Praxis für alle, die aller zwei Jahre eine neue Einstärkenbrille wollen oder benötigen und auch regelmäßige Untersuchungen beim Augenarzt in Anspruch nehmen.
  • Hochklassige Versicherungen kosten ab 20 Euro aufwärts und leisten hohe Zuschusszahlungen sowie viel zusätzlichen Service wie Auslandsversicherung, Soforthilfen und mehr.

Je nachdem, worauf Sie besonders wert legen, müssen Sie also mehr oder weniger viel monatlich bezahlen – bekommen aber entsprechend mehr oder weniger geleistet. Ein Faktor ist dabei natürlich die benötigte Brille an sich. Wer eine Gleitsichtbrille benötigt, profitiert von einer mittel- bis hochpreisigen Versicherung am meisten. Auch für den Fall, dass zukünftig eine Augenoperation gewollt oder notwendig ist, lohnt es sich, monatlich dafür mehr zu zahlen und so vorzusorgen.

Wichtige Leistungen einer Brillenversicherung im Überblick

Um also herauszufinden, welche Kosten für Sie realistisch und angemessen sind, sollten Sie die möglichen Leistungen genau kennen. Damit können Sie Ihren gewünschten Tarif gedanklich zusammenstellen und diesen gegebenenfalls auch in die Tat umsetzen. Denn viele Versicherer bieten auch ganz individuelle Kombinationen und berechnen den Monatsbeitrag in Abhängigkeit Ihrer Anforderungen.

  • Zuzahlung: Wie viel wird insgesamt gestattet und gibt es Einschränkungen (beispielsweise Zuschuss nur für die Verglasung der Brille)?
  • Zeitraum: Die meisten Versicherer gewähren den jeweiligen Zuschuss innerhalb eines festen Zeitraumes, meist zwei Jahre.
  • Weitere finanzielle Leistungen: Augenarztkosten, medizinische Hilfsmittel, Operationen, Krankentransport (bei Notfällen) sind alles mögliche Kostenfaktoren, die eine Versicherung eventuell abdeckt.
  • Vertragsfristen: Eine Mindestvertragslaufzeit ist üblich, meist ein oder zwei Jahre. Lange Kündigungsfristen sind jedoch wenig kundenfreundlich.
  • Auslandsservice: Auch im Ausland, etwa im Urlaub, kann die Brille kaputt gehen und ein Versicherungsschutz kann unliebsame Zusatzkosten verhindern.

Noch weiter zu erwähnen ist, dass inzwischen vielfach auf Kombinationen mit anderen Zusatzversicherungen gesetzt wird. So führen manche Versicherer beispielsweise Pakete, bei denen auch für Hörgeräte oder Zahnersatz mit vorgesorgt wird. Außerdem ist die Versicherung für Schäden oder Verlust der Brille bei manchen Tarifen direkt mit enthalten, während ein Großteil aber einzig im Sinne eine Krankenzusatzversicherung funktioniert.

Was hat es mit den Wartezeiten auf sich?

Neben den aufgezählten Bestandteilen der Tarife ist die Wartezeit noch ein ganz wichtiger. Mit der Wartezeit wollen Versicherer meist verhindern, dass Verbraucher schon Leistungen in Anspruch nehmen, obwohl erst wenige oder noch gar kein Monatsbeitrag bezahlt wurde. Dabei kann die Wartezeit individuell für die Brille sowie andere Service, etwa Zuzahlung für Operationen, unterschiedlich ausfallen.

Eine Wartezeit von drei Monaten, ehe die Zuzahlung zur Brille in Anspruch genommen werden kann, ist die gängige Praxis. Am Beispiel der Barmenia Versicherung zeigt sich allerdings, dass sofortige Zahlungen sehr wohl möglich sind.

Im Übrigen ist es in manchen Fällen sogar so, dass der Versicherungsnehmer vor Abschluss des Vertrages ein ärztliches Attest vorweisen muss, der die momentane Sehkraft beziehungsweise den Zustand der Augen dokumentiert. Eine andere Variante ist die Aufforderung zum Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens zur eigenen Person.

Ob solche Vorgehensweisen sowie auch die Hinnahme von Wartezeiten für Sie akzeptabel sind, müssen Sie freilich selbst entscheiden. Ein Kriterium für eine schlechte Versicherung sind diese per se nicht.

Die Auszahlung: Wie erstattet die Brillenversicherung die Kosten?

Im Hinblick auf die Zahlungsmodalitäten arbeiten die verschiedenen Anbieter unterschiedlich aber doch meist ähnlich. Für den Monatsbeitrag des Versicherungsnehmers wird meist ein Lastschriftverfahren bemüht oder es muss eigenständig überwiesen werden. Die Auszahlung geschieht dann zumeist ebenfalls per Überweisung.

Allerdings gibt es Differenzen dabei, wie schnell und unter welchen Bedingungen Kosten erstattet werden. Im besten Fall reicht es, wenn Rechnungen eingereicht werden, wonach in Kürze das Geld schon auf dem eigenen Konto ist. Unter Umständen kann die Auszahlung aber auch noch an das Ausfüllen eines Fragebogens oder ähnliches gekoppelt sein. Ratsam ist es, wenn Sie dies vorher prüfen. Ein gutes Zeichen ist es, wenn alles nötige bequem online erledigt werden kann.

Außerdem sei noch bemerkt, dass die im Raum stehenden Zuzahlungen nicht immer Festbeträge sein müssen. Zwar ist das die gängige Praxis aber manche Versicherer bieten auch eine prozentuale Übernahme der Kosten an. Hier müssen Sie für sich rechnen, welche Variante die für Sie sinnvollere ist. Bei teuren Gleitsichtbrillen kann unter Umständen ein prozentualer Zuschuss am Ende ein größeres Ersparnis sein. Wichtig dabei: auf Grenzbeträge achten.

Welche Anbieter für Brillenversicherungen gibt es in Deutschland?

Die Masse an Anbietern für Brillenversicherungen ist hierzulande derart groß, dass eine Auflistung definitiv den Rahmen sprengen würde. Generell haben nahezu alle großen und bekannten Versicherungsgesellschaften und -gruppen auch Brillen- und Brillenzusatzversicherungen im Angebot. In diversen Tests schneidet die hier bereits erwähnte Barmenia-Gruppe dabei regelmäßig mit Spitzenplatzierungen ab. HanseMerkur, Allianz und ARAG folgen oft direkt dahinter.

Außerdem bieten auch die großen Optikerketten wie Apollo und Fielmann inzwischen Versicherungen mit unterschiedlichen Konditionen an. Diese können dann oft schon direkt in einer Filiale abgeschlossen werden. Andere Optiker bieten einen ähnlichen Service, arbeiten dafür aber wiederum mit externen Versicherern zusammen.

Wie findet man die richtige Brillenversicherung?

Um die richtige Brillenversicherung zu finden, wurden nun bereits verschiedene Checklisten und Kriterien beschrieben. Wenn Sie sich all dieser bewusst sind, können Sie in Frage kommende Tarife vergleichen und so das ideale Modell herausfiltern.

Andererseits bieten sich freilich auch Vergleichs- und Testportale an. Wichtig dabei ist, dass es sich einerseits um unabhängige Betreiber handelt und andererseits, dass möglichst viele verschiedene Versicherungen berücksichtigt beziehungsweise vergleicht werden.

Krankenkassen-Zuzahlung vs. Brillenversicherung

Abschließend sei noch auf die Frage eingegangen, warum es überhaupt eine zusätzliche Versicherung braucht, wo doch eine gesetzliche Krankenversicherung besteht. In der Tat ist es eigentlich so, dass eine Korrekturbrille ein medizinisch notwendiges Hilfsmittel darstellt. Ohne sie ist Bewältigung des Alltags für viele Menschen nur schwer möglich. Spätestens seit 2017, nach Inkrafttreten des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz, sind jene Krankenkasse aber nur noch für die wenigsten eine Hilfe.

Laut dem Gesetz geschieht eine Übernahme der Kosten nur noch, wenn Gläser mit einer Brechkraft von mindestens 6 Dioptrien oder bei vorhandener Hornhautverkrümmung mindestens 4 Dioptrien notwendig sind. Das heißt, es muss eine sehr starke Sehschwäche bestehen, was für die meisten Brillenträger eben nicht gilt. Eine private Brillenversicherung führt da in aller Regel keinerlei Bedingungen.

Auch Brillen für Kinder nur noch teilweise gesetzlich versichert

Ansonsten gibt es eine Kostenübernahme nur noch für Kinder bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, wobei ein pauschale Festbetrag besteht. Der Anspruch gilt allerdings prinzipiell nur für eine erstmalige Versorgung mit einer Brille. Bei der Wiederversorgung werden Kosten nur dann übernommen, wenn eine notwendige Änderung der Dioptrien um mindestens 0,5 besteht.

Wohlgemerkt bezieht sich jeglicher eventuelle Kostenausgleich durch die gesetzliche Krankenkasse stets nur auf die Verglasung. Kosten für Fassung, Rahmen und Bügel werden nicht gedeckt. Bei einer Brillenzusatzversicherung hingegen gibt es einen Zuschuss für die gesamte Brille.