Für die Reinigung von Kontaktlinsen gibt es verschiedene Möglichkeiten und Mittel. Welche das sind, ob sie sich wirklich eignen und wie sie angewendet werden, sehen wir uns im Folgenden einmal genauer an:
Kontaktlinsen reinigen mit Wasserstoffperoxid
Wasserstoffperoxid – Lösungen eignen sich sehr gut zur Reinigung von Kontaktlinsen, denn sie reinigen sehr gründlich. Bei der Anwendung muss jedoch unbedingt eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden. Der Grund dafür ist die Aggressivität von reinem Wasserstoffperoxid gegenüber Auge und Haut, welches daher nach getaner Arbeit im letzten Schritt des Prozesses neutralisiert wird.
Während des Reinigungsprozesses werden Eiweiße aufgebrochen und Bakterien sowie andere Rückstände von der Kontaktlinse entfernt. Somit findet eine besonders gründliche Reinigung statt. Dazu braucht das Peroxid keinerlei Konservierungsmittel oder Allergene.
Welche Arten von Wasserstoffperoxid – Lösungen gibt es?!
Unterschieden werden Wasserstoffperoxid – Lösungen zur Reinigung von Kontaktlinsen in Eine – Phase – Lösungen (dabei wird nur ein Mittel in Kombination mit einem bestimmten Behälter inklusive Katalysator – Scheibe verwendet) und Zwei – Phasen – Lösungen (dabei werden zwei Mittel, einmal Wasserstoffperoxid und einmal eines zur Neutralisierung, verwendet.
Heutzutage sind vor allem Eine – Phase – Lösungen üblich, während Zwei – Phasen – Lösungen seltener angewendet werden und damit auch seltener auf dem Markt zu finden sind. Das liegt vor allem daran, dass Erstere praktischer in der Anwendung sind. Dass der Reinigungsprozess beendet ist, erkennen Sie übrigens daran, dass keine Bläschen mehr im Behälter zu sehen sind.
Die Vorteile von Wasserstoffperoxid – Lösungen
- Sie reinigen besonders gründlich
- Sie reinigen weitgehend selbstständig
- Sie greifen die Kontaktlinsen nicht an
- Zwei – Phasen – Lösungen sind aufwendiger in der Anwendung
Die Nachteile von Wasserstoffperoxid – Lösungen
- Reines Wasserstoffperoxid, welches noch nicht neutralisiert ist, ist aggressiv gegenüber Haut und Auge (besondere Vorsicht ohne Haut – und Augenkontakt ist geboten!)
- Eine – Phase – Lösungen brauchen mindestens 6 Stunden für die Reinigung
Kontaktlinsen reinigen mit Wasser?
Von einer Reinigung mit Wasser ist unbedingt abzuraten, denn im Wasser können sich verschiedene Bakterien und Krankheitserreger befinden, die nicht mit dem Auge in Kontakt kommen sollten. Falls die Kontaktlinsen doch einmal aus Versehen mit Wasser in Berührung gekommen sind, sollten Sie sie sofort mit Kochsalzlösung abspülen.
Für gewöhnlich werden Kontaktlinsen auch in Behältnissen mit Kochsalz – oder Aufbewahrungslösung verkauft.
Kontaktlinsen reinigen mit Kochsalzlösung
Und wo wir gerade dabei sind, Kochsalzlösung eignet sich sehr gut zum Reinigen von Kontaktlinsen, denn sie ist steril und freundlich zum Auge (sie hat einen ähnlichen pH – Wert wie die natürliche Tränenflüssigkeit, 7,2 bis 7,6). Außerdem reinigt Kochsalzlösung sehr gründlich.
Die Vorteile von Kochsalzlösung
- Sie ist steril
- Sie ist gründlich in der Reinigung
- Sie reizt das Auge nicht
Die Nachteile von Kochsalzlösung
- Sie muss immer gut verschlossen sein und darf nicht verunreinigt werden
Kontaktlinsen reinigen mit Ultraschall
Wie für Brillen gibt es auch für Kontaktlinsen spezielle Ultraschallreiniger, die die Linsen schonend von Verunreinigungen befreien. Allerdings eignet sich ein Gerät für Brillen nicht automatisch auch für Kontaktlinsen, denn Zweitere sind um einiges fragiler als Erstere und müssen besonders sanft behandelt werden.
Bei einem Ultraschallreiniger, der mit Wasser befüllt wird, entsteht eine Schwingungsfrequenz, welche Druckstöße auslöst, die die Schmutzpartikel von den Kontaktlinsen entfernen.
Die Vorteile des Ultraschallreinigers
- Es findet keine Reibung an der Linse statt
- Er ist sehr effizient und gründlich
- Er ist schnell in der Reinigung
Die Nachteile des Ultraschallreinigers
- Bei seltener Nutzung lohnt sich die Anschaffung nicht