Bereits im 16. Jahrhundert kamen einige kluge Köpfe auf die Idee, eine Linse nicht mehr mit der Hand vor das Auge zu halten oder auf die Schrift eines Buches oder Briefes zu legen, um den Inhalt klar darzustellen. Es wäre viel besser, eine Runde Linse im Auge einzuklemmen und sie so dauerhaft vor dem Auge tragen zu können. So wurde das Monokel erfunden.
Ein rundes Glas mit oder ohne Fassung wurde im Augenmuskel eingeklemmt. Es blieb vor dem Auge und verbesserte die Sicht bei all jenen, deren Augen nicht mehr alles scharf darstellten. Neben dem Monokel wurde auch die Lognette erfunden. Dabei wurde ein Glas in eine Fassung gebracht. An dieser befand sich ein langer Stab. Der Benutzer hielt mit dem Stab das Glas immer dann vor sein Auge, wenn er es brauchte.
Im 19. Jahrhundert galt das Monokel in Deutschland und Großbritannien als schick und modern. Es zeigte, wer man ist und wurde zu einem Statussymbol der Reichen. Sehr verbreitet war es in der britischen Armee bei einigen Offizieren. 1927 entschied ein Ausschuss von Händlern, dass ein Monokel eine Sehhilfe und kein optisches Instrument sei. Aufgrund dieser Bestimmung unterlag es nicht den besonderen Zollregeln für optische Instrumente.
In Filmen wie „Zeuging der Anklage“, in den Batman-Comics, in Frankensteins Sohn“ und bei Roberto Rastapopoulus, der in der Trickfilmserie Tim und Struppi vorkommt, werden Monokel getragen. Berühmte Träger der Einglasbrille waren Fritz Lang, Richard Tauber, Hans von Seeckt, Walter Model und Erich von Stroheim.