ᐅ Mit Kontaktlinsen schwimmen: Geht das? [2024]

Für Menschen mit Sehschwäche ist das Schwimmen oder der Badespaß im Urlaub mitunter eine Herausforderung. Je stärker die Fehlsichtigkeit ausfällt, desto schwerer fällt die Orientierung ohne Sehhilfe – vor allem natürlich unter Wasser. Eine sinnvolle Lösung sind spezielle Schwimmbrillen.

Andererseits stellt sich indes die Frage, ob nicht einfach Kontaktlinsen genutzt werden können. Immerhin verwenden viele diese ohnehin im Alltag. Was also gibt es beispielsweise im Urlaub oder beim Gang ins Schwimmbad für Kontaktlinsen zu beachten?

Kann man mit Kontaktlinsen schwimmen?

Grundsätzlich ist zu sagen: ja – man kann sich durchaus mit Kontaktlinsen ins Wasser begeben und schwimmen oder auch tauchen. Prinzipiell sind die Gegebenheiten ganz ähnlich, wie wenn man beispielsweise daheim mit den Linsen unter die Dusche geht. Derweil gehören Befürchtungen, wie dass die Linse durch das Wasser „hinter“ das Auge gespült wird, ins Reich der Mythen. Aber es gibt andere Eventualitäten zu bedenken.

Wer beim Aufenthalt im Wasser auch öfters mal taucht, sollte im Sinn haben, dass viele Linsenarten auch Wasser ganz natürlicherweise aufnehmen. Je mehr das beim Schwimmen der Fall ist, desto eher können die Sehhilfen verformt werden, wodurch es schnell zu einem unangenehmen Tragegefühl kommt und die Funktionalität in Sachen Sehstärke entsprechend beeinflusst ist.

Generell sollte im Voraus folgendes bedacht werden:

  • Es sollten immer Ersatzlinsen oder besser noch eine Brille im Gepäck sein.
  • Die sinnvollste Variante für das Schwimmen sind Tageslinsen.
  • Der Wasserkontakt macht eine umso intensivere Augen- und Linsenhygiene notwendig.
  • Nicht nur Wasser selbst, auch Chlor, Salz oder Sand können Augen und Linsen zusetzen.

Mit Kontaktlinsen schwimmen – ist das gefährlich?

Schwimmen mit Kontaktlinsen ist insofern riskant, als dass es schon allein das Risiko für Infektionen und Entzündungen erhöht. Denn im Wasser befinden sich immer auch Bakterien und Keim. Beim stundenlangen Schwimmen und Baden können diese sich entsprechend auf oder unter den Linsen ansammeln. Speziell die Akanth-Amöbe ist sehr verbreitet und wird selbst mit Kontaktlinsen-Pflegemittel nur schwerlich beseitigt.

Wer also beim Baden und Schwimmen auf klare Sicht durch die Linsen nicht verzichten möchte, sollte bestenfalls auf Tageslinsen setzen und diese auch wirklich wie vorgeschrieben entsorgen. Müssen es wiederum doch mal die alltäglichen Wochen- oder Monatslinsen sein, so ist auf eine intensive Reinigung zu achten. Zwischendurch tut es eine Kombilösung, am Ende des Tages sollte es für maximale Reinheit eine Peroxidlösung sein.

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Darf man mit Kontaktlinsen im Meer schwimmen?

Wo man schwimmen geht, spielt für das oben genannte keine bestimmte Rolle. Gechlortes Wasser beispielsweise reizt bekanntermaßen die Augen, was ebenso für Kontaktlinsen gilt. Tatsächlich können diese die Wirkung sogar verstärken, da sich das Chlor speziell in weichen Linsen ansammeln kann.

Adäquat gilt dies auch für Salzwasser im Meer. Hinzu kommt, dass Meerwasser nach dem Baden die Linsen schneller austrocknen lässt, sodass Tropfen zum Nachbesetzen griffbereit sein sollten. Natürlich bedeutet Meerwasser außerdem ein umso höheres Risiko für Bakterien und Keime.

Welche Rolle spielen weiche oder harte Kontaktlinsen?

Letztlich besteht beim Tragen von Kontaktlinsen im Wasser natürlich immer das Risiko, dass die Linsen verloren gehen. Je ausgelassener der Schwimm- und Badespaß ist, desto schneller passiert das und ein Wiederfinden ist fast immer ein Ding der Unmöglichkeit. Wer dieses Risiko minimieren möchte, setzt am besten auf weiche Kontaktlinsen. Diese liegen enger an der Hornhaut an und werden demzufolge nicht so schnell weggespült wie harte Linsen.

Allerdings ist die Gefahr der Ansammlung von Bakterien und Keimen bei weichen Linsen umso höher. Derweil neigen harte Linsen auch nicht so schnell dazu, dass sie durch aufgenommenes Wasser ihre Form verlieren. Es zeigt sich also, dass die beiden verschiedenen Varianten jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Ebenso wird schließlich offensichtlich: eine Schwimmbrille ist die bessere Alternative, anstatt mit Kontaktlinsen ins Wasser zu gehen. Wenn es aber Linsen sein müssen, dann am besten nur weiche Tageslinsen.