▷ Hoya Brillengläser: Was können die Gläser aus Fernost? [2024]

Brillen sind in der heutigen Zeit mitunter wahre Technologiewunder. Zahlreiche Innovationen fließen in die vielfältigen Sehhilfen mit ein. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Menschen im Alltag auf eine Brille angewiesen sind, ist das auch absolut wünschenswert. Hauptsächlich geht es bei alledem, neben dem ästhetischen Aspekt einer Brille, um die Verglasung.

Brillengläser müssen jeweils ganz verschiedene Ansprüche bedienen. Sehschwächen wie Weit- oder Kurzsichtigkeit sind dabei nur die offenkundigsten Faktoren. Viele Verbraucher wünschen entsprechend hohe Qualität. Neben den deutschen Vertretern Zeiss und Rodenstock werden insbesondere Hoya Brillengläser empfohlen. Was aber macht die Marke aus Fernost so besonders, dass sie inzwischen auch hierzulande so beliebt ist?

Allgemeines zur Marke Hoya

So wie beispielsweise auch die Carl Zeiss AG auf über hundert Jahre Geschichte zurückblickt, kann auch Hoya Erfahrung durch Tradition vorweisen. Diese begann im Jahr 1941 in Japan, als die Brüder Shoichi und Shigeru Yamanaka in der namensgebenden Kleinstadt Hoya gründen. Schon damals starteten sie mit der Produktion von Brillengläsern, wenig später weitere Glasprodukte und verschiedene Linsen.

Bereits nach 20 Jahren folgte der Gang an die Börse und der Kurs stieg in Kürze rasant an. Heute besteht ein weltweit tätiges Unternehmen mit über 3 Mrd. Euro Umsatz. Vor einigen Jahren wurde zudem die Pentax Aktiengesellschaft übernommen, sodass Hoya heute in einer Reihe von Geschäftsbereichen tätig ist und dabei teils Pionierarbeit leistet:

  • Brillengläser jedweder Art, sowie auch spezielle Korrekturgläser und Kontaktlinsen
  • Hochwertige Kristallgläser abseits des medizinischen Bereichs
  • Optische Linsen und Elemente für Kameras und ähnliche optische Geräte wie beispielsweise LCD Projektoren
  • Glasscheiben und andere optische Bauteile für die Elektronikbranche, vornehmlich für Festplatten

Das Wichtigste zur Hoya Brillengläsern

Bei der branchenübergreifenden Tätigkeit der Marke sind Sehhilfen gleichwohl noch immer die Basis des allgemeinen Erfolgs. Entsprechend konzentriert sich das japanische Unternehmen auch weiterhin darauf, in diesem Bereich zu den Marktführern zu gehören und so schneiden Hoya Brillengläser im Test oder in Vergleichen stets bestens ab.

Hoya gilt als Hersteller für Premiumgläser und steht für Präzisionsarbeit mit Hingabe. Dafür beschäftigt das Unternehmen über 12.000 Mitarbeiter, welche allein in den Bereichen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb tätig sind. Der Grund, aus dem Brillengläser von Hoya zur weltweiten Spitze gehören, ergibt sich aus einigen wissenswerten Aspekten:

  • Die Marke setzt durchweg auf hochwertiges Material für ein Maximum an klarer Sicht in jedem Endprodukt
  • Insbesondere wird sich in letzter Zeit auch der Konzeption von Brillengläsern gegen digitalen Sehstress gewidmet
  • Für besonderen und vor allem beständigen UV-Schutz setzt Hoya auf die Technologie Hi-Vision LongLife UV Control.
  • Die Marke widmet sich ebenfalls Innovationen wie Brillengläsern für den Straßenverkehr oder asphärische Linsen

Hoya Brillengläser im Detail

Dass Hoya nun für größtmögliche Präzision bei durchgehend hoher Qualität und Orientierung am Verbraucher steht, sei erst einmal in den Raum gestellt. Dass dahinter jedoch in der Tat eine Philosophie steckt, zeigt sich nicht zuletzt an „Yuniku“. Yunika ist Hoyas quasi hauseigenes Verfahren zur Herstellung einer maßgeschneiderten Brille mit dem optimalen Brillengläsern.

Lesen Sie auch: Augenabstand

Yuniko ist japanisch für „einzigartig“ und wird von der Marke selbst als weltweit erste „vision-centric 3D tailored eyewear“ beschrieben. Der Prozess dahinter verläuft in 5 Schritten:

  • Scan des Gesichts: Dabei werden die Gesichtsmerkmale genau gescannt und vermessen, sodass die optimalen Trageparameter und passende Designs gefunden werden.
  • Persönliche Bedürfnisse: Zusätzlich zum Gesichts-Scan werden Daten zu individuellen Wünschen, Sehanforderungen und Lebensgewohnheiten erfasst, welche von der Yuniku-Software mit verarbeitet werden (etwa für die im Alltag relevanten Sehbereiche).
  • Fassungsauswahl: Der Kunde wählt die Basis-Fassung inklusive Farbe und Textur aus, woran später die nötigen Anpassungen automatisch durchgeführt werden.
  • Brillenglasauswahl: Zum Ende hin wählt der Kunde Material, Färbung und Beschichtung der zu verwendenden Brillengläser. Eine virtuelle Darstellung des Kunden mit Brille ist möglich, sodass noch Feinheiten angepasst werden können.
  • Bestellung, Fertigung und Versand: Letztlich wird die Bestellung aufgegeben und die Fassung im 3D-Druckverfahren hergestellt, während die Gläser mit der markenüblichen Präzisionsarbeit angefertigt werden.

Anhand dieser innovativen Prozedur vermittelt Hoya die Intention der individuellen Arbeit am Kunden und der Orientierung an ganz spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen eines jeden Menschen. Auch zeigt sich, dass die Marke gewillt ist, Trends zu setzen. Viele Optiker und andere Branchenexperten gehen ohnehin davon aus, dass 3D-Druckverfahren und Scan-Technologien zur Zukunft der Brille gehören.

Welche Brillengläser von Hoya gibt es?

Während nun also davon auszugehen ist, dass Brillengläser von Hoya alles andere Massenware sind, bleibt die Frage nach der genauen Produktpalette. Das japanische Unternehmen bedient mit seinem Portfolio alle gängigen alltäglichen und auch einige spezielle Anforderungen. Inbegriffen sind dabei die üblichen Korrekturgläser wie auch diverse Sportgläser oder solche, die auf bestimmte Situationen ausgerichtet sind.

Spezielle Brillengläser für besondere Ansprüche

Extra für den Straßenverkehr gedacht sind die EnRoute Brillengläser von Hoya. Dabei handelt es sich um spezielle Gleitsichtgläser, die die Augen beim Auto- oder Motorradfahren entspannen sollen und derweil einen bereiteren Sehbereich abdecken. Außerdem bietet sich damit eine bessere Kontrast- und Tiefenwahrnehmung sowie eine Unterstützung der Augen beim ständigen Wechsel zwischen verschiedenen Entfernungen von nah bis fern.

Eine weitere spezielle Variante sind Sportgläser. Bei diesen setzt Hoya auf besseres peripheres Sehvermögen und stärker durchgebogene Brillengläser für entsprechende Fassungen, die enger anliegen und somit auch einen Gesichtsschutz gewährleisten. Dafür wendet das Unternehmen eine eigene einzigartige Technologie zum Prismenausgleich an.

Die dritte Kategorie sind schließlich Brillengläser für den Arbeitsplatz. Das besondere an diesen Gläsern ist die Ausrichtung am erweiterten Nahbereich. Solche Brillen beziehungsweise Brillengläser sind extra dafür gedacht, die Augen bei der Arbeit am Computer, beim Lesen und Schreiben am Schreibtisch sowie bei Handwerksarbeiten zu unterstützen. Von diesen speziell geschliffenen Gläsern profitiert somit auch die Muskulatur in Hals-, Nacken- und Kopfbereich.

Gleitsichtgläser

Gerade bei Gleitsichtgläsern kommt ein ganz individueller Herstellungsprozess und maßgenaue Fertigung nach Kundenwunsch zugute. Hoya bedient sich hierfür der eigenen preisgekrönten iD FreeForm Design Technology, also eine Freiformtechnologie, sowie einem patentierten Binokular-Augenmodell. Beachtenswert ist, dass es insgesamt sechs verschiedene Varianten für Gleitsichtgläser von Hoya gibt:

  • Hoyalux iD Myself
  • Hoyalux iD MyStyle V+
  • Hoyalux iD LifeStyle 3
  • Hoyalux Balansis
  • Daynamic
  • Amplitude Plus

Anhand dieser verschiedenen Ausführungen können Interessenten verschiedene Vorlieben oder Notwendigkeiten bedienen. Dabei kann es beispielsweise um sanftere Übergänge zwischen den Sehbereichen, breitere Sehfelder, extra hohe Präzision im Nahbereich oder eben um eine Ausgewogenheit von alledem gehen.

Standard-Brillengläser

So wie bei den Gleitsichtgläsern fließt freilich auch bei Einstärkengläsern von Hoya stets das hauseigene Know-How mit ein. Auch hier bedient sich die Marke der Freiform-Technologie und dreidimensionaler Bearbeitung, sodass am Ende genau die Sehstärke besteht, auf die der Nutzer angewiesen ist. Ebenfalls führt Hoya hier wieder verschiedene Varianten:

  • Sync III: Die Einstärkengläser sind speziell auf die Arbeit und Beschäftigung im digitalen Alltag ausgerichtet und wirken digitalem Sehstress entgegen.
  • Nulux iDentity V+: Bei diesen in Form und Größe variablen Gläsern steht die Ästhetik und der Zuschnitt auf den Stil des Kunden im Fordergrund.
  • Nulux TrueForm: Hierbei handelt es sich schließlich ganz ausschließlich um Einstärkengläser für die optimale Sehstärke, visuelle Klarheit und Komfort beim Sehen, während das Design auffällig unauffällig bleibt.

Sonnenbrillengläser

Im Hinblick auf Sonnenschutzgläser deckt Hoya die übliche Bandbreite an ausschlaggebenden Faktoren ab. So gibt es selbsttönende, standardmäßig getönte, polarisierte und verspiegelte Brillengläser sowie auch ganz spezielle modische Designs. Insgesamt können Kunden bei diesen Gläsern also entscheiden, worauf sie am meisten Wert legen: Minimale Blendung und Reflexionen, mehr Kontrastwahrnehmung, Farbvielfalt, Tiefenschärfe oder eben eine Kombination aus allem.

Brillengläser für Myopie bei Kindern und Jugendlichen

Eine ganz spezielle Glasart, und gewiss ein Alleinstellungsmerkmal für Hoya, sind schließlich die MiYOSMART Brillengläser. Bei diesen handelt es sich um Gläser, welche speziell für Kinder und Jugendliche mit Myopie (Kurzsichtigkeit) konzipiert sind. Dank der gemeinsamen Forschung mit der Hong Kong Polytechnic University wurden diese Gläser entwickelt, welche die Myopie nicht nur korrigieren sondern auch ihr Voranschreiten verlangsamen.

Weitere Informationen zu Hoya Brillengläsern

Die genannten MiYOSMART Gläser sind ein gutes Beispiel dafür, welches Engagement Hoya in die Entwicklung von Brillengläsern steckt. Tatsächlich gewann das Unternehmen für diese Gläser 2018 sogar den goldenen Award auf der internationalen Messe für Erfindungen in Genf, 2020 noch einmal einen goldenen Award auf der Fachmesse in Paris sowie 2022 den German Innovation Award.

Insofern darf allgemein bei Hoya durchaus von preisgekrönter Qualität gesprochen werden. Davon abgesehen ist zu den Brillengläsern noch zu sagen, dass Hoya jeweils stets hochwertige Beschichtungen anbietet, mit denen die jeweiligen Gläser in ihrem Leistungsspektrum noch einmal erweitert werden:

  • Hi-Vision LongLife ist eine langlebige Antireflexbeschichtung, die für Kratzfestigkeit sowie Wasser-, Schmutz- und Staubabweisung sorgt.
  • Hi-Vision LongLife BlueControl ist eine Beschichtung, die als effizienter Blaulicht-Filter dient und so digitalem Sehstress entgegenwirkt und die Augen nicht zuletzt auch bei ständigem hellen LED-Licht entlastet.
  • Hi-Vision LongLife UV Control ist eine Beschichtung, die insbesondere einen UV-A- und UV-B-Schutz bietet, wobei dieser jeweils zu 100% gewährleistet ist.
  • Hi-Vision SUN Pro ist eine Beschichtung, die speziell im Sinne von Sonnenbrillen erwünscht ist und polarisierten sowie getönten Gläsern den letzten Schliff verleiht (und dabei einen besonderen Stil vermittelt).

Die besseren Brillengläser: Hoya oder Zeiss?

Gewiss zeigt sich insgesamt, dass Hoya eine mehr als interessante Adresse für Sehhilfen aller Art ist. Allerdings ist natürlich zu sagen, dass auch Marken wie Zeiss oder Rodenstock der hier beschriebenen Qualität ebenso gerecht werden. Es liegt daher letztlich am Verbraucher selbst, auf welche Marke er setzt und es bleibt sicherlich auch eine Sache der individuellen Zufriedenheit.

Auch hinsichtlich der Kosten kann weder hier noch da ein eindeutiger Vorteil gefunden werden. So sind für Hoya Brillengläser Preise in allen Höhen und Tiefen denkbar, da es dabei stets auf die individuelle Auswahl und Zusammenstellung ankommt. Die zuletzt aufgeführten Beschichtungen oder eben die ausgewählten Varianten der verschiedenen Stärkegläser spielen da mit hinein. Eine solche Individualität gibt es bei anderen hochwertigen Marken ebenso.

In jedem Fall gilt: eine schlechte Wahl ergibt sich bei Brillengläsern von Hoya und den direkten Konkurrenten wohl kaum.