ᐅ Einstärkengläser: Die Vorteile bei Fehlsichtigkeit [2024]

Bei der (erstmaligen) Anschaffung einer neuen Brille tauchen viele Fragen auf. In diesem Zusammenhang erscheint auch immer wieder der Begriff Einstärkengläser. Die Fragen und was es damit auf sich hat, wo die einzelnen Vorteile liegen sowie bei welche Art von Fehlsichtigkeit sie sinnvoll sind, haben wir Ihnen als passende Antworten für die Kaufhilfe eingefügt.

Vorweg: Einstärken-Ausführungen sind heute nicht mehr klobig und Dick.- Dank moderner Fertigungstechniken können die Gläser nicht nur individuell hergestellt werden, sondern auch in ästhetischer Form als leichte Gläser stylische Glanzpunkte setzen. Auch auf den Unterschied zu Mehrstärkengläsern gehen wir kurz ein.

Was sind Einstärkengläser?

Die Gläser haben den Vorteil, dass sie eine spezielle Korrektionswirkung über die gesamte Glasfläche aufweisen. Durch den charakteristischen Schliff, können sie eine Fehlsichtigkeit problemlos korrigieren. Dabei sind die Gläser jeweils so ausgelegt, dass nur eine Fehlsichtigkeit revidiert wird. Das bezieht sich sowohl auf eine Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, als auch bei der Alterssichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung. Die Einstärkengläser werden individuell bis zum Randbereich individuell angepasst und auf das bessere Sehen optimiert.

Wann kommen sie zum Einsatz?

Die Gläser kommen immer dann zum Einsatz, wenn bei einer gleichbleibenden Entfernung eine Sehhilfe notwendig wird. Bestes Beispiel dafür ist die Fernbrille, die das Sehen auf maximale Entfernung optimiert oder auch die sogenannte Nahbrille, die vor allem bei Abständen bis zu maximal 40 Zentimeter eingesetzt wird. Einstärkengläser kommen dann in Lesebrillen zum Einsatz, um das Sehen auf kurzer Distanz zu ermöglichen. Die Einstärkenbrille wird sie auch bei der Alterssichtigkeit, die sich häufig ab dem 40. Lebensjahr bemerkbar macht, verwendet.

Einsatz bei:

  • Alterssichtigkeit (Presbyopie)
  • Korrektur einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
  • Kurzsichtigkeit (Myopie)
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Hinweis: Korrigiert wird immer nur eine Art der Fehlsichtigkeit!

Was passiert bei einer Kurzsichtigkeit:

Bei einer bestehenden Kurzsichtigkeit wirkt die Ferne unscharf. Das Licht wird dabei vor der Netzhaut eingeengt. In diesem Fall wird eine konkave Linse genutzt die das Licht so optimal streut, dass es auf die Netzhaut trifft.

Was passiert bei einer Weitsichtigkeit:

Der Fokus bei einer Weitsichtigkeit liegt hinter der Netzhaut. Hier ist es möglich mit einer konvexen Linse das Licht so optimal zu bündeln, das eine optimale Umformung die Sicht in nahen Entfernungen ermöglicht.

Was passiert bei der Alterssichtigkeit?

Die Linsen sind nicht mehr so elastisch, da der Wassergehalt stetig mit höherem Lebenshalter (oft ab 40 beginnend) abnimmt.

Bei Hornhautverkrümmung als Besonderheit

Eine Hornhautverkrümmung kommt häufig vor, auch hierbei können Einstärkengläser hilfreich sein. Die Hornhaut weicht bei dieser Fehlsichtigkeit von einer einheitlichen sphärischen Form an. Um nun Die Gläser der Brille anzupassen, werden Zylinder und Achslage der Augen bestimmt. Das Glas wird nun mit einem Zylinder an das genaue Ausmaß der Krümmung angepasst, wodurch die Hornhautverkrümmung ausgeglichen wird.

Normalerweise werden die Gläser nur bei einer Fehlsichtigkeit eingesetzt. Bei einer Hornhautverkrümmung gilt jedoch als Besonderheit, das die Gläser auch zusammen mit einer weiteren vorliegenden Fehlsichtigkeit zum Einsatz kommen können.

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Einstärkengläser vs. Mehrstärkengläser – Der Unterschied

Müssen mehr als zwei Fehlsichtigkeiten mit einem Brillenglas korrigiert werden, ist dazu eine Mehrstärkenbrille notwendig. Brillen mit Einstärkengläser können jeweils nur eine Fehlsichtigkeit revidieren. Soll ein stetiger Brillenwechsel vermieden werden, können Mehrstärkengläser zum Einsatz kommen. Generell sind aber Einstärkenbrillen in der Herstellung einfacher und günstiger als Mehrstärken.

Nimmt die Alterssichtigkeit im Laufe der Jahre zu, reicht zunächst eine Brille mit Einstärken aus. Ist jedoch auch noch eine Weitsichtig- oder Kurzsichtigkeit vorhanden, sind diese Brillen nicht mehr die bevorzugte Wahl. Mit einer Mehrstärkengläserbrille (auch Gleitsichtbrille genannt), können sowohl die Zwischenbereiche, als auch die Fernbereiche in einem abgedeckt sind. Allerdings erfordert diese Brille eine längere Eingewöhnungszeit.

Wie viel können Einstärkengläser kosten?

Um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren, sind Einstärkengläser die günstigste Form. Dabei reichen die Preise von 60 bis zu 350 Euro. Abhängig von dem Schliff und den einzelnen Wünschen sowie Anforderungen.

Hierbei ist zu beachten, dass für eine Brille zwei individuelle Gläser mit Sehstärke benötigt werden. Bei einer Einstärkenbrille sollten Sie so mindestens 30 Euro pro Glas (als mindestens 60 Euro gesamt) kalkulieren. Die Dicke der Brillengläser ist ebenfalls entscheidend. Umso dünner das Glas ausfallen soll, desto höher liegen die Preise.

Das kann die Preise erhöhen:

  • Glas statt Kunststoff
  • Sehr dünner Schliff
  • Zusätzliche Tönungen
  • Entspiegelung
  • Kratz-/Wasserschutz
  • Brillenfassung

Bei Einstiegspreis sind  zunächst nur einfache Gläser (häufig aus Kunststoff) zu erwarten. Werden weitere Zusatzbeschichtungen benötigt, wird Glas statt Kunststoff gewünscht und ist ein besonders dünner Schliff erforderlich, steigen die Preise leicht auf bis zu 350 Euro an.

Als Gegensatz, setzen die Preise bei einer Gleitsichtbrille bei mindestens 300 an. Da die Krankenkassen schon seit vielen Jahren die Kosten für Gläser und Brille nicht mehr übernehmen, lohnt sich der Abschluss einer Brillen-Zusatzversicherung.

Fazit

Wer nur eine Fehlsichtigkeit korrigieren möchte, ist mit einer Einstärkenbrille gut beraten. Generell ist es auch möglich, beim Vorliegen unterschiedlicher Fehlsichtigkeiten, zwei Brillen mit Einstärkengläsern anfertigen zu lassen. Der Nachteil besteht jedoch durch den häufigen Wechsel. In solchen Fällen sollte zu einer Mehrstärkenbrille gegriffen werden.