Zunächst sollten wir an dieser Stelle erst einmal klären, was ein Prisma im optischen Sinne überhaupt ist. In der Mathematik handelt es sich um einen speziellen geometrischen Körper. Im Optiker – Bereich spricht man von einem lichtdurchlässigen und lichtbrechenden Körper aus Brillenglas mit mindestens zwei zueinander geneigten und meist flachen Flächen.
Es werden grundsätzlich zwei Arten von diesen speziellen Brillen unterschieden. Diese Arten nutzen zwei verschiedene Funktionsweisen des optischen Prismas:
- Brillengläser, die nach dem Prinzip des Dispersionsprismas funktionieren und ein manifestes oder latentes (Winkelfehlsichtigkeit) Schielen korrigieren (um diese soll es in diesem Artikel vorrangig gehen)
- Brillengläser nach dem Prinzip von Reflexionsprismen zur Bildumlenkung bei speziellen Brillen
Nach dem Prinzip des Dispersionsprismas
Dispersionsprismen haben die Eigenschaft, Lichtstrahlen durch Brechung umzulenken.
Für entsprechende Brillengläser bedeutet das, dass sie die von einem fixierten Objekt ausgehenden Lichtstrahlen so brechen, dass sie genau da auf der Netzhaut auftreffen bzw. zu einer Abbildung führen, wo die korrespondierenden Stellen des abweichenden Auges sind. Auf diese Weise wird das räumliche Sehen bzw. das Sehen mit beiden Augen wiederhergestellt.
Reflexionsprismen zur Bildumlenkung
Reflexionsprismen haben die Eigenschaft, Licht durch Totalreflexion umzulenken. Das bedeutet, dass Sie mit einer entsprechend ausgestatteten Brille quasi um die Ecke sehen können. Diese Brillengläser sollen allerdings keine Fehlsichtigkeiten oder ein muskuläres Ungleichgewicht des Auges korrigieren, sondern sind vielmehr dazu da, bestimmte Aktivitäten sicherer oder praktischer zu machen.
So werden sie z.B. als Sicherungsbrillen beim Klettern genutzt, im Liegen vor dem Fernseher oder beim Lesen im Liegen verwendet, um das entsprechende Bild umzulenken und somit beispielsweise die Arme (beim Lesen) oder den Nacken (beim Fernsehen) zu entlasten.